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Automatisierung Geschäftsprozesse: Effizienz Steigern

Bernhard Deeken
von Bernhard Deeken
18.08.2025 10:16:19

Im Kern geht es bei der Automatisierung von Geschäftsprozessen darum, wiederkehrende Aufgaben und ganze Arbeitsabläufe mithilfe von Technologie selbstständig ablaufen zu lassen. Statt dass Mitarbeiter manuelle, repetitive Tätigkeiten wie Dateneingabe oder Rechnungsprüfung von Hand erledigen, springt eine Software ein – und das schneller, präziser und rund um die Uhr.

Was ist automatisierung von geschäftsprozessen wirklich?

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Stellen Sie sich Ihr Unternehmen mal nicht als Maschine vor, sondern eher wie ein gut eingespieltes Orchester. Jeder Mitarbeiter spielt sein Instrument, beherrscht sein Fach. Doch einige im Team sind nur damit beschäftigt, ständig Notenblätter umzublättern – eine monotone, fehleranfällige Aufgabe, die sie von ihrer eigentlichen Kunst ablenkt.

Die Automatisierung von Geschäftsprozessen ist hier der unsichtbare Assistent, der diese Notenblätter automatisch im exakt richtigen Moment wendet. So kann sich jeder Musiker voll auf sein Instrument und das Zusammenspiel konzentrieren. Die gesamte Performance wird harmonischer, das Ergebnis klingt besser. Es geht also nicht darum, die Musiker zu ersetzen, sondern ihnen die Freiheit zu geben, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.

Mehr als nur software

Im Grunde genommen bedeutet Automatisierung, Technologie gezielt dafür einzusetzen, menschliche Arbeit zu unterstützen, nicht sie überflüssig zu machen. Der Fokus liegt darauf, die Effizienz zu steigern, indem man zeitraubende manuelle Prozesse an clevere Systeme übergibt.

Das Ergebnis? Wertvolle personelle Ressourcen werden frei. Ihre Mitarbeiter können sich statt auf stupide Routineaufgaben endlich wieder auf Tätigkeiten konzentrieren, die strategisches Denken, Kreativität und menschliche Interaktion erfordern. Genau das sind die Bereiche, in denen Menschen einer Maschine immer überlegen sein werden.

Automatisierung befreit Mitarbeiter von der Last der Monotonie. Sie ermöglicht es ihnen, sich auf wertschöpfende, strategische Aufgaben zu konzentrieren, die das Unternehmen wirklich voranbringen.

Konkrete anwendungsbeispiele im alltag

Automatisierung ist längst keine ferne Zukunftsvision mehr, sondern in vielen Unternehmensbereichen bereits fest verankert. Die Anwendungsfälle sind extrem vielfältig und ziehen sich durch praktisch alle Abteilungen:

  • Finanzbuchhaltung: Eine Rechnung geht per E-Mail ein, wird automatisch erfasst, die Daten werden ausgelesen, mit der ursprünglichen Bestellung abgeglichen und zur Zahlung freigegeben. Alles, ohne dass ein Mitarbeiter manuell eingreifen muss.
  • Personalwesen (HR): Beim Onboarding eines neuen Kollegen werden automatisch Benutzerkonten erstellt, die nötigen Zugriffsrechte vergeben und Willkommens-Mails versendet. Das beschleunigt den gesamten Prozess ungemein.
  • Kundenservice: Standardanfragen wie „Wo ist meine Bestellung?“ kann ein Chatbot rund um die Uhr beantworten. Das entlastet das Serviceteam, das sich um die komplexeren Fälle kümmern kann.
  • Marketing und Vertrieb: Ein neuer Lead aus einem Webformular landet automatisch im CRM-System, wird richtig segmentiert und bekommt direkt eine erste passende E-Mail-Kampagne zugewiesen.

Diese Beispiele machen deutlich, dass Technologie schon heute eine zentrale Rolle bei der Optimierung von Arbeitsabläufen spielt. Der strategische Einsatz von Automatisierung ist deshalb kein „Nice-to-have“ mehr, sondern ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstum eines Unternehmens.

Die greifbaren Vorteile der Prozessautomatisierung

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Die Automatisierung von Geschäftsprozessen ist weit mehr als nur ein technisches Upgrade. Es ist eine strategische Entscheidung, die Ihr Unternehmen fit für die Zukunft macht. Die Vorteile sind dabei alles andere als abstrakt – sie lassen sich in harten Zahlen und spürbaren Verbesserungen im Arbeitsalltag messen.

Statt über allgemeine Versprechen zu reden, schauen wir uns lieber an, was Automatisierung wirklich bringt. Die Mehrwerte lassen sich in vier Kernbereiche aufteilen, die direkt auf Ihren Geschäftserfolg einzahlen.

Radikale Kostensenkung

Einer der schlagkräftigsten Vorteile ist die direkte, oft drastische Reduzierung der Betriebskosten. Manuelle, sich wiederholende Aufgaben sind nicht nur Zeitfresser, sondern auch teure Zeitfresser. Jeder Klick, jede Dateneingabe, jeder manuelle Abgleich – all das kostet wertvolle Arbeitszeit, die an anderer Stelle viel produktiver eingesetzt werden könnte.

Automatisierung macht mit diesen versteckten Kostenfressern kurzen Prozess. Ein Software-Roboter arbeitet rund um die Uhr, ohne Pausen, Urlaub oder Krankheitstage. Das senkt nicht nur Personalkosten für Routinejobs, sondern minimiert auch die Kosten, die durch menschliche Fehler entstehen – etwa bei der Rechnungsbearbeitung oder Datenübertragung.

Studien bestätigen dieses enorme Potenzial: Die Automatisierung von Prozessen kann in deutschen Unternehmen bis zu 60 % der Betriebskosten einsparen. Vor allem in Abteilungen wie der Buchhaltung, dem Kundenservice oder der Bestellabwicklung sind die Einsparungen massiv. Untersuchungen zeigen, dass bis zu 75 % der Zeit, die vorher für manuelle Routineaufgaben draufging, für Wichtigeres frei wird.

Um das volle Potenzial auszuschöpfen, ist es ein wichtiger erster Schritt, bestehende Geschäftsprozesse zu digitalisieren und so die Basis für eine erfolgreiche Automatisierung zu schaffen.

Vorher-Nachher-Vergleich der Prozessautomatisierung

Diese Tabelle zeigt die konkreten finanziellen Auswirkungen der Automatisierung am Beispiel der Kreditorenbuchhaltung.

Kostenfaktor Kosten vor Automatisierung (jährlich) Kosten nach Automatisierung (jährlich) Einsparung
Personalkosten für manuelle Dateneingabe 50.000 € 10.000 € 40.000 €
Kosten durch Bearbeitungsfehler 15.000 € 2.000 € 13.000 €
Kosten für Papier, Druck, Archivierung 5.000 € 500 € 4.500 €
Gesamtkosten 70.000 € 12.500 € 57.500 €

Wie die Zahlen verdeutlichen, geht es hier nicht um kleine Optimierungen, sondern um grundlegende finanzielle Entlastungen, die neue Spielräume für Investitionen schaffen.

Messbare Effizienzsteigerung

Im heutigen Wettbewerb ist Geschwindigkeit alles. Automatisierte Prozesse sind nicht nur günstiger, sie laufen auch um ein Vielfaches schneller. Eine Aufgabe, für die ein Mitarbeiter Stunden braucht, erledigt ein automatisiertes System oft in Minuten oder gar Sekunden.

Diese Beschleunigung hat weitreichende positive Effekte:

  • Kürzere Durchlaufzeiten: Rechnungen werden schneller bezahlt, Kundenanfragen flotter beantwortet und Bestellungen umgehend abgewickelt.
  • Bessere Skalierbarkeit: Ihr Unternehmen kann ein höheres Arbeitsvolumen bewältigen, ohne sofort das Personal aufstocken zu müssen.
  • Höhere Kundenzufriedenheit: Schnellere Reaktionen und Lieferungen führen direkt zu glücklicheren Kunden und einer stärkeren Bindung.

Stellen Sie sich einen automatisierten Prozess wie eine digitale Autobahn für Ihre Daten vor. Informationen fließen ohne Stau und Umwege genau dorthin, wo sie gebraucht werden. Das beschleunigt den gesamten Betriebsablauf.

Minimierte Fehlerquote

Menschen machen Fehler. Das ist normal, besonders bei monotonen, sich ständig wiederholenden Tätigkeiten. Doch schon ein kleiner Tippfehler in einer Kontonummer oder eine falsch übertragene Bestellmenge kann teure Folgen haben.

Automatisierungslösungen arbeiten nach fest definierten Regeln und machen quasi keine Fehler. Sie führen Aufgaben immer auf dieselbe, korrekte Weise aus. Diese drastische Reduzierung der Fehlerquote ist ein oft unterschätzter, aber enorm wichtiger Vorteil.

Ein Beispiel aus der Praxis: Ein mittelständisches Unternehmen konnte durch die Automatisierung der Rechnungsprüfung seine Fehlerkosten um über 85 % reduzieren. Das schont nicht nur das Budget, sondern verbessert auch die Beziehung zu Lieferanten und Partnern.

Spürbar höhere Mitarbeiterzufriedenheit

Hand aufs Herz: Niemand erledigt gerne langweilige Routineaufgaben. Mitarbeiter, die ihre Tage damit verbringen, Daten von A nach B zu kopieren, sind oft frustriert und unmotiviert. Die Prozessautomatisierung befreit Ihr Team von genau diesen stupiden Tätigkeiten.

Wenn Roboter die Routine übernehmen, haben Ihre Mitarbeiter den Kopf frei für anspruchsvollere, kreative und strategische Aufgaben. Sie werden zu Problemlösern, Innovatoren und wertvollen Ansprechpartnern für Kunden. Diese Veränderung führt nicht nur zu besseren Geschäftsergebnissen, sondern auch zu einer nachweislich höheren Zufriedenheit und Bindung im Team.

Die richtigen prozesse für die automatisierung identifizieren

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Nicht jeder Prozess in Ihrem Unternehmen schreit förmlich nach Automatisierung. Wer hier wahllos loslegt, erntet schnell Frust und unnötige Kosten. Der ganze Erfolg Ihrer Geschäftsprozessautomatisierung steht und fällt damit, die Aufgaben mit dem größten Potenzial zu erkennen.

Stellen Sie es sich wie ein modernes Fließband vor. Für standardisierte, sich wiederholende Arbeitsschritte ist es perfekt. Aber niemand käme auf die Idee, eine kreative Design-Entwicklung oder ein strategisches Brainstorming übers Band laufen zu lassen. Genau dieses Prinzip gilt auch hier.

Die Anatomie eines idealen Automatisierungsprozesses

Die besten Kandidaten für eine Automatisierung haben ganz bestimmte Merkmale. Suchen Sie gezielt nach Abläufen, die extrem regelmäßig sind und kaum menschliche Intuition erfordern.

Ein guter Weg, um diese Abläufe aufzuspüren, ist die Suche nach bestimmten Mustern im Arbeitsalltag Ihrer Teams. Die folgende Checkliste hilft Ihnen dabei, die vielversprechendsten Prozesse zu entlarven:

  • Hohe Frequenz und viel Volumen: Die Aufgabe wird täglich oder sogar stündlich dutzende, vielleicht hunderte Male erledigt. Je häufiger, desto größer ist der Hebel, den die Automatisierung ansetzen kann.
  • Klar regelbasiert: Der Prozess folgt einer glasklaren „Wenn-Dann“-Logik. Wenn Bedingung A eintritt, folgt immer Aktion B – ohne jeden Interpretationsspielraum.
  • Wenig Ausnahmen: Es gibt kaum Sonderfälle, die manuell geklärt werden müssen. Ein Prozess mit unzähligen Varianten lässt sich nur schwer in ein starres Korsett pressen.
  • Manuelle Datenübertragung: Ein Mitarbeiter verbringt seine Zeit damit, Daten von A nach B zu schaufeln – zum Beispiel von einer E-Mail in Ihr CRM-System.
  • Anfällig für menschliche Fehler: Tippfehler oder Zahlendreher sind an der Tagesordnung und verursachen lästige Nacharbeit.

Ein Prozess, der sich gut für die Automatisierung eignet, ist wie ein einfaches Rezept. Die Zutaten (Daten) sind immer die gleichen, die Schritte (Regeln) sind klar definiert und das Ergebnis (Output) ist absolut vorhersehbar.

Konkrete Beispiele aus der Unternehmenspraxis

Um die Theorie greifbarer zu machen, schauen wir uns ein paar typische Beispiele aus verschiedenen Abteilungen an. Das sind die Ecken, in denen Sie in Ihrem eigenen Unternehmen mit der Suche beginnen können:

Personalwesen (HR)
Ein Paradebeispiel ist das Onboarding neuer Mitarbeiter. Die Anlage von Benutzerkonten, die Bestellung von Laptop und Co. und der Versand von Willkommens-Mails sind standardisierte Schritte, die sich wunderbar automatisieren lassen.

Marketing und Vertrieb
Die Qualifizierung von Leads ist ein weiterer idealer Kandidat. Anstatt dass ein Vertriebler jeden neuen Kontakt manuell prüft, kann ein System automatisch Leads nach Kriterien wie Unternehmensgröße oder Branche vorfiltern und direkt dem richtigen Ansprechpartner zuweisen.

Finanzen und E-Commerce
Im E-Commerce ist die Bestellabwicklung der Klassiker. Vom Eingang der Bestellung über die Erstellung der Rechnung bis zur Benachrichtigung des Lagers können alle Schritte vollautomatisch und ohne menschliches Zutun ablaufen.

Diese „Low-Hanging Fruits“ systematisch zu identifizieren, ist der Schlüssel. Das sorgt nicht nur für schnelle Erfolge und einen sichtbaren Return on Investment (ROI), sondern schafft auch die nötige Akzeptanz im Team. Eine detailliertere Anleitung, wie Sie Ihre Prozesse automatisieren, finden Sie in unserem weiterführenden Artikel. Starten Sie mit einfachen, klaren Prozessen – so bauen Sie das Momentum für die größeren, komplexeren Projekte auf.

Ihr Fahrplan zur erfolgreichen Implementierung

Die Automatisierung von Geschäftsprozessen ist kein Sprung ins kalte Wasser, sondern eher eine gut geplante Reise. Ein klar strukturierter Fahrplan macht aus einem potenziell überwältigenden Projekt einen beherrschbaren und transparenten Prozess, der Sie Schritt für Schritt zum Ziel bringt.

Mit einer durchdachten Vorgehensweise stellen Sie nicht nur sicher, dass Sie die technologisch passende Lösung finden. Sie nehmen auch Ihr Team von Anfang an mit an Bord und umschiffen die typischen Fallstricke. So wird die Implementierung am Ende ein voller Erfolg.

Phase 1: Prozesse analysieren und Ziele definieren

Jede erfolgreiche Automatisierung startet mit einer gründlichen Bestandsaufnahme. Bevor Sie auch nur eine Zeile Code schreiben oder eine Softwarelizenz kaufen, müssen Sie den aktuellen Prozess bis ins kleinste Detail verstehen. Wo hakt es? Wo entstehen Fehler oder unnötige Wartezeiten?

Danach definieren Sie klare, messbare Ziele. Wollen Sie vielleicht die Durchlaufzeit um 30 % verkürzen? Oder die Fehlerquote um satte 90 % senken? Vielleicht geht es auch darum, die Kosten für eine bestimmte Aufgabe zu halbieren. Nur mit solchen konkreten Zielen können Sie später den Erfolg Ihrer Maßnahmen wirklich bewerten.

Der häufigste Fehler? Einen ineffizienten Prozess zu automatisieren. Das Ergebnis ist dann nur ein schnellerer, aber immer noch schlechter Prozess. Nehmen Sie sich die Zeit, den Ablauf erst zu optimieren und ihn dann zu automatisieren.

Phase 2: Die passende Technologie auswählen

Der Werkzeugkasten für die Automatisierung ist riesig. Welche Technologie die richtige für Sie ist, hängt direkt von Ihren Zielen und der Komplexität des Prozesses ab. Geht es um einfache, sich ständig wiederholende Aufgaben an einem einzelnen Arbeitsplatz, könnte eine RPA-Lösung (Robotic Process Automation) ideal sein. Sollen hingegen komplexe Workflows über mehrere Abteilungen und Systeme hinweg gesteuert werden, ist eine BPM-Plattform (Business Process Management) oft die bessere Wahl.

Ganz wichtig ist hier, eine skalierbare Lösung zu finden, die mit Ihrem Unternehmen wachsen kann. Denken Sie also nicht nur an die aktuellen Anforderungen, sondern auch an zukünftige Projekte.

Die folgende Infografik zeigt die Kernphasen eines typischen Automatisierungsprojekts – von der ersten Analyse bis zum laufenden Betrieb.

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Die Grafik macht deutlich: Eine sorgfältige Analyse und Konzeption sind die fundamentalen Bausteine für einen reibungslosen Start und eine kontinuierliche Überwachung.

Phase 3: Workflow konzipieren und implementieren

Jetzt wird’s konkret. In dieser Phase entwerfen Sie den neuen, automatisierten Prozessablauf. Am besten visualisieren Sie den Workflow, zum Beispiel mit Flussdiagrammen, um allen Beteiligten ein klares Bild zu vermitteln. Definieren Sie jeden einzelnen Schritt, jede Regel und jede Schnittstelle zu anderen Systemen.

Danach folgt die technische Umsetzung. Entwickler oder spezialisierte Dienstleister konfigurieren die ausgewählte Software so, wie Sie es im Konzept entworfen haben. Eine agile Vorgehensweise mit kurzen Entwicklungszyklen und regelmäßigem Feedback hat sich hier in der Praxis absolut bewährt.

Phase 4: Ausgiebig testen und das Team schulen

Kein automatisierter Prozess sollte ohne intensive Tests live gehen. Simulieren Sie den gesamten Ablauf mit echten Daten und spielen Sie alle denkbaren Szenarien durch – auch die Ausnahmefälle. Nur so können Sie sicherstellen, dass die Lösung am Ende stabil und fehlerfrei läuft.

Gleichzeitig müssen Sie Ihr Team auf die neuen Abläufe vorbereiten. Eine gute Schulung ist das A und O für die Akzeptanz im Team. Zeigen Sie den Mitarbeitern nicht nur, wie das neue System funktioniert, sondern auch, welche Vorteile es ihnen persönlich bringt – zum Beispiel weniger monotone Arbeit und mehr Zeit für wirklich spannende Aufgaben. Umfassende Einblicke in die strategische Planung bietet unser Leitfaden zur Geschäftsprozessautomatisierung, der die organisatorischen Aspekte noch einmal vertieft.

Phase 5: Go-Live und kontinuierliche Optimierung

Nach erfolgreichen Tests und Schulungen ist der große Moment da: Der neue Prozess wird live geschaltet. Aber damit ist die Arbeit noch nicht getan. Jetzt gilt es, die Performance des automatisierten Workflows genau zu überwachen.

Die Automatisierung in deutschen Unternehmen gewinnt übrigens enorm an Fahrt. Laut einer aktuellen Studie nutzen bereits rund 17 % aller Firmen in Deutschland KI-Technologien. Insbesondere große Unternehmen sind hier Vorreiter, während kleine und mittlere Unternehmen noch aufholen. Dieses Potenzial könnte die Produktivität bis 2030 jährlich um bis zu 3,3 % steigern.

Sammeln Sie kontinuierlich Feedback von den Anwendern und suchen Sie nach weiteren Möglichkeiten, den Prozess zu verbessern. Ein automatisierter Prozess ist eben kein starres Gebilde, sondern ein lebendiges System, das regelmäßig gewartet und an neue Gegebenheiten angepasst werden muss.

Die passenden Tools und Technologien auswählen

Der Markt für Automatisierung ist riesig und auf den ersten Blick oft unübersichtlich. Sich für das richtige Werkzeug zu entscheiden, fühlt sich manchmal an, als würde man ohne Kompass durch einen dichten Dschungel navigieren. Aber keine Sorge: Mit der richtigen Orientierung finden Sie genau die Technologie, die zu den Anforderungen, Zielen und dem Budget Ihres Unternehmens passt.

Anstatt sich in hunderten von Anbietern zu verlieren, ist es viel sinnvoller, die drei grundlegenden Technologie-Kategorien zu verstehen. Jede hat ihre ganz eigenen Stärken und ist für unterschiedliche Aufgaben wie geschaffen.

Robotic Process Automation (RPA) – Der digitale Mitarbeiter

Stellen Sie sich einen Software-Roboter vor, der am Computer sitzt und genau das tut, was ein Mensch tun würde: Er klickt auf Schaltflächen, füllt Formulare aus und kopiert Daten von einer Anwendung in die andere. Genau das ist Robotic Process Automation (RPA).

RPA-Tools sind perfekt, um sich ständig wiederholende, regelbasierte Aufgaben in bestehenden Programmen zu automatisieren – und das ganz ohne in deren Programmierung eingreifen zu müssen.

  • Ideal für: Klassische Fleißaufgaben wie Dateneingabe, das Abgleichen von Listen oder die Bearbeitung von Standardanfragen, die direkt auf der Benutzeroberfläche von Programmen stattfinden.
  • Beispiel-Tools: UiPath, Automation Anywhere, Microsoft Power Automate Desktop.
  • Stärke: Schnelle Erfolge bei bestehenden, oft älteren Systemen, bei denen keine modernen Schnittstellen (APIs) vorhanden sind.

Business Process Management (BPM) – Der Orchesterdirigent

Während RPA einzelne, isolierte Aufgaben übernimmt, dirigiert eine Business Process Management (BPM)-Software ganze, oft komplexe Arbeitsabläufe, die sich über mehrere Abteilungen und Systeme erstrecken. BPM-Plattformen sind darauf ausgelegt, komplette Prozesse von Anfang bis Ende zu modellieren, auszuführen und zu überwachen.

Denken Sie nur an den Prozess der Kreditorenbuchhaltung: von der Rechnungsprüfung über die Freigabeschleifen bis hin zur finalen Buchung und Zahlung. BPM orchestriert jeden einzelnen Schritt und stellt sicher, dass die richtigen Informationen zur richtigen Zeit bei der richtigen Person landen.

BPM-Systeme geben Ihnen eine Vogelperspektive auf Ihre Geschäftsprozesse. Sie ermöglichen es, komplexe Workflows nicht nur zu automatisieren, sondern sie auch kontinuierlich zu analysieren und zu optimieren.

No-Code und Low-Code Plattformen – Die Werkbank für alle

Die wohl spannendste Entwicklung der letzten Jahre sind No-Code- und Low-Code-Plattformen. Sie demokratisieren die Automatisierung, indem sie es auch Mitarbeitern ohne tiefgehende Programmierkenntnisse ermöglichen, eigene Automatisierungen zu bauen. Über visuelle Editoren lassen sich per Drag-and-drop Auslöser und Aktionen ganz einfach miteinander verknüpfen.

Diese Plattformen sind oft das ideale Bindeglied zwischen verschiedenen Cloud-Anwendungen. Ein klassisches Beispiel: Ein neuer Eintrag in einem Google Sheet löst automatisch die Erstellung eines Kontakts im CRM-System und das Versenden einer Willkommens-E-Mail aus. Bei der Auswahl der passenden Tools spielen neben Hardware auch spezialisierte Software-Lösungen eine zentrale Rolle, die genau solche Prozesse digitalisieren und optimieren.

Das folgende Bild zeigt die Benutzeroberfläche von Zapier, einem der bekanntesten Tools in diesem Bereich.

Man erkennt sofort den einfachen, visuellen Ansatz: Links wird ein Auslöser ("Trigger") definiert, rechts die darauffolgende Aktion – ein ganz klares Wenn-Dann-Prinzip.

  • Ideal für: Schnelle Integration von Cloud-Services und die Automatisierung einfacher, abteilungsspezifischer Aufgaben durch Fachanwender (die sogenannten „Citizen Developer“).
  • Beispiel-Tools: Zapier, Make, Microsoft Power Automate.
  • Stärke: Extrem hohe Flexibilität und schnelle Umsetzung, ohne dass man auf die IT-Abteilung warten muss.

Vergleich von Automatisierungstechnologien

Um die Entscheidung zu erleichtern, haben wir die drei Hauptkategorien in einer Tabelle gegenübergestellt. So sehen Sie auf einen Blick, welche Technologie für welchen Zweck am besten geeignet ist.

Ein Überblick über die wichtigsten Technologien, ihre idealen Anwendungsfälle und die typischen Kosten.

Technologie Ideal für Komplexität Beispiel-Tools
RPA Repetitive, manuelle Aufgaben auf der Benutzeroberfläche (UI) älterer Systeme. Mittel bis Hoch UiPath, Automation Anywhere
BPM Komplexe, abteilungsübergreifende End-to-End-Prozesse. Hoch Camunda, Bizagi, Pega
No-Code/Low-Code Schnelle Integration von Cloud-Apps und einfache Workflows für Fachabteilungen. Gering Zapier, Make, Power Automate

Letztlich hängt die Wahl der richtigen Technologie immer von der spezifischen Aufgabe ab. Oft ist eine clevere Kombination der Ansätze der beste Weg: RPA für die mühsame Arbeit mit alten Systemen, BPM für die Steuerung der großen Kernprozesse und No-Code-Tools für die schnelle, flexible Automatisierung im Tagesgeschäft.

Typische fehler vermeiden und den erfolg langfristig sichern

Eine Automatisierung erfolgreich einzuführen, ist kein Sprint, sondern eher ein Marathon. Viele Unternehmen feiern den „Go-Live“ und lehnen sich zufrieden zurück. Doch genau hier beginnt die wirklich entscheidende Phase, denn die Automatisierung von Geschäftsprozessen ist ein dynamischer, kontinuierlicher Verbesserungsprozess.

Ohne regelmäßige Pflege und Justierung kann selbst die beste Automatisierungslösung schnell an Schlagkraft verlieren. Auf dem Weg lauern einige typische Stolpersteine, die den langfristigen Erfolg gefährden können. Wenn Sie diese aber kennen, können Sie sie gezielt umschiffen.

Der kardinalfehler: schlechte prozesse zu automatisieren

Der wohl häufigste und teuerste Fehler ist, einen bereits ineffizienten oder schlecht durchdachten Prozess einfach zu automatisieren. Was dabei herauskommt? Ein schnellerer, aber immer noch fehlerhafter Ablauf. Man gießt quasi schlechte Gewohnheiten in digitalen Zement.

Bevor Sie also irgendeine Technologie ins Spiel bringen, müssen Sie den Prozess selbst kritisch hinterfragen und auf Vordermann bringen. Eine gründliche Analyse im Vorfeld ist das A und O, um sicherzustellen, dass Sie auf einem soliden Fundament bauen.

Einen chaotischen Prozess zu automatisieren, führt nur zu automatisiertem Chaos. Der erste Schritt zum Erfolg ist immer, den bestehenden Workflow zu vereinfachen und zu optimieren.

Fehlende akzeptanz durch mangelnde kommunikation

Technologie allein löst keine Probleme, wenn die Menschen, die damit arbeiten sollen, nicht an Bord sind. Eine der größten Hürden ist die Vernachlässigung des Change Managements. Mitarbeiter haben oft Ängste vor Veränderung oder fürchten sogar, ihr Arbeitsplatz könnte überflüssig werden.

Kommunizieren Sie daher proaktiv und transparent. Erklären Sie nicht nur, was sich ändert, sondern vor allem, warum und welche handfesten Vorteile es für jeden Einzelnen bringt – nämlich die Befreiung von stumpfsinniger Routinearbeit und mehr Zeit für wirklich wertschöpfende Aufgaben.

  • Regelmäßige Updates: Halten Sie Ihr Team immer auf dem Laufenden, wo das Projekt gerade steht.
  • Frühzeitige Schulungen: Bieten Sie umfassende Trainings an, lange bevor der neue Prozess scharfgeschaltet wird.
  • Feedback einholen: Schaffen Sie Kanäle, über die Mitarbeiter Bedenken äußern und Verbesserungsvorschläge einbringen können. So fühlen sie sich gehört und als Teil der Lösung.

Eine positive Automatisierungskultur, in der Mitarbeiter die Technik als hilfreiches Werkzeug und nicht als Bedrohung ansehen, ist der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg.

Den erfolg nicht messbar machen

Wie wollen Sie wissen, ob Ihre Investition Früchte trägt, wenn Sie keine klaren Erfolgskennzahlen (KPIs) definieren? Ohne messbare Ziele tappen Sie im Dunkeln. Legen Sie also von Anfang an fest, was Sie konkret erreichen wollen.

Ein Beispiel aus der Kreditorenbuchhaltung zeigt, welche Macht in messbaren Erfolgen steckt: Vor der Automatisierung lagen die Personalkosten bei rund 120.000 Euro pro Jahr. Nach der Implementierung konnten diese auf 60.000 Euro halbiert werden. Gleichzeitig sanken die Kosten durch Fehler von 15.000 Euro auf nur noch 2.000 Euro. Diese Einsparungen sorgten dafür, dass sich die Investition schon im ersten Jahr bezahlt machte. Mehr über solche beeindruckenden Ergebnisse erfahren Sie in diesem Artikel zur Workflow-Automatisierung auf ki-automatisierung-marketing.de.

Definieren Sie also konkrete KPIs wie Durchlaufzeit, Fehlerquote oder Bearbeitungskosten pro Vorgang. Überprüfen Sie diese Zahlen regelmäßig, um den Return on Investment (ROI) schwarz auf weiß nachzuweisen und Ihre automatisierten Workflows kontinuierlich zu verbessern. So stellen Sie sicher, dass Ihre Automatisierungsstrategie nicht nur ein kurzes Strohfeuer ist, sondern Ihr Unternehmen dauerhaft agil und wettbewerbsfähig hält.

Häufig gestellte fragen zur prozessautomatisierung

Wann immer sich ein Unternehmen mit dem Gedanken an Prozessautomatisierung beschäftigt, kommen fast zwangsläufig dieselben Fragen und Bedenken auf. Das ist völlig normal. In diesem Abschnitt wollen wir die häufigsten davon aufgreifen und Ihnen ganz klare, praxisnahe Antworten geben, die Ihnen bei der Orientierung helfen.

Meist dreht sich alles um die Kosten, die Sorge um die Mitarbeiter und die technischen Hürden bei der Umsetzung.

Welche kosten sind mit der prozessautomatisierung verbunden?

Die Kosten für die Automatisierung von Geschäftsprozessen können tatsächlich stark auseinandergehen. Es gibt keinen Pauschalpreis, denn alles hängt vom Umfang des Projekts und der gewählten Technologie ab. Generell lässt sich die Investition aber gut in drei Bereiche unterteilen:

  • Einmalige Einrichtungskosten: Hierzu zählen die anfängliche Analyse Ihrer Prozesse, das Design des neuen Workflows und natürlich die technische Implementierung selbst.
  • Laufende Lizenzgebühren: Die meisten Software-Anbieter setzen auf ein monatliches oder jährliches Abo-Modell für ihre Plattformen.
  • Interner Aufwand: Vergessen Sie nicht die Zeit, die für die Pflege der Systeme und die Einarbeitung der Mitarbeiter benötigt wird.

Schon gewusst? Einfache Automatisierungen, die zum Beispiel verschiedene Cloud-Anwendungen miteinander sprechen lassen, sind oft schon für unter 100 € pro Monat zu haben. Große, unternehmensweite Projekte, die auf RPA- oder BPM-Technologien setzen, können dagegen auch mal Investitionen im fünf- oder sechsstelligen Bereich bedeuten.

Aber der entscheidende Punkt ist nicht der Preis, sondern der Return on Investment (ROI). Eine klug geplante Automatisierung macht sich oft schon innerhalb von 12 bis 18 Monaten bezahlt, einfach weil sie wertvolle Arbeitszeit freischaufelt und teure manuelle Fehler vermeidet.

Ersetzt die automatisierung arbeitsplätze in unserem unternehmen?

Diese Sorge hören wir oft, und sie ist verständlich. In der Praxis ist sie aber in den allermeisten Fällen unbegründet. Das Kernziel der Automatisierung ist nicht, Arbeitsplätze zu streichen, sondern Aufgabenprofile zu verändern und aufzuwerten. Es geht darum, Ihre Mitarbeiter von den monotonen, repetitiven Aufgaben zu befreien.

Ihre Fachkräfte gewinnen dadurch unschätzbar wertvolle Zeit zurück. Zeit, die sie für höherwertige Tätigkeiten nutzen können: strategische Planung, kreative Lösungsfindung oder die intensive Betreuung von Kunden. Das sind alles Bereiche, in denen menschliche Fähigkeiten unersetzlich sind. Automatisierung wertet menschliche Arbeit also auf, indem sie den Fokus wieder auf kritisches Denken und Innovation lenkt.

Benötigen wir IT-experten für die umsetzung?

Nicht unbedingt, zumindest nicht für den Anfang. Der Trend geht ganz klar in Richtung einer „Demokratisierung“ der Automatisierung. Moderne No-Code- und Low-Code-Plattformen sind so gebaut, dass auch Mitarbeiter aus den Fachabteilungen ohne tiefes Programmierwissen einfache bis mittlere Prozesse selbst automatisieren können.

Diese sogenannten „Citizen Developer“ sind Gold wert, weil sie schnell und flexibel auf die Bedürfnisse ihres eigenen Teams reagieren können. Geht es aber um komplexe, unternehmensweite Workflows oder die tiefe Integration in bestehende Systeme wie ein ERP, ist die enge Zusammenarbeit mit der IT-Abteilung unerlässlich. Der beste Weg ist oft eine Mischung aus beidem: Die Fachabteilungen für die schnellen, agilen Lösungen befähigen und die IT für die großen, strategischen Projekte mit ins Boot holen.


Möchten Sie das volle Potenzial der Automatisierung für Ihr Unternehmen nutzen? Die Deeken.Technology GmbH ist Ihr erfahrener Partner für die Digitalisierung und Optimierung Ihrer Geschäftsprozesse. Kontaktieren Sie uns noch heute für eine unverbindliche Beratung und erfahren Sie, was möglich ist.

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