Skip to main content

Kategorien:

Grüne IT: Mit „grünen“ Informationstechnologien Umwelt schonen!

Tobias Müller
von Tobias Müller
25.02.2024 20:34:57

Mit der Erfolgsserie der Digitalisierung nimmt ebenso der umweltspezifische Fußabdruck zu, den Informations- sowie Kommunikationsinfrastrukturen auf der Erde hinterlassen. Aufgrund dessen ist das Thema „Green IT“ zeitgemäß wie zu keinem Zeitpunkt davor. Aber was steckt hinter der Bezeichnung „Green IT“? Welche Vorteile und Möglichkeiten bietet das Konzept? Und an welchen Schrauben sollten Firmen drehen, um für mehr Energiebilanz wie auch Nachhaltigkeit zu sorgen? Die Lösungen erfahren Sie in dem folgenden Blogbeitrag. 

Egal, ob Start-up, mittelständisches Unternehmen oder auch Großkonzern: Jedes Unternehmen ist inzwischen auf moderne und leistungsstarke Informations- und Kommunikationstechnologien angewiesen. Diese sind nicht bloß eine relevante Voraussetzung für die erfolgreiche Digitalisierung, sondern ein maßgeblicher Garant für eine stabile wirtschaftliche Entfaltung eines Betriebs.

Doch die wachsende Nutzung und der zunehmende Bedarf an immerzu leistungsfähigeren Informations- und Kommunikationstechnologien führen dazu, dass seit einigen Jahren immer größere Mengen an naturgegebenen Ressourcen und Energie unwiederbringlich genutzt werden und die Treibhausgasemissionen enorm ansteigen.

Lediglich der Informations- und Kommunikationstechnologiesektor ist, Schätzungen der Boston Consulting Group (https://www.bcg.com/de-de/) zufolge für drei bis vier Prozent (https://web-assets.bcg.com/img-src/20200303_PM_Telco%20Nachhaltigkeit_tcm9-240255.pdf) der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich, die als Hauptgrund für den Klimawandel gilt. Eine aktuelle Auswertung (https://theshiftproject.org/wp-content/uploads/2019/03/Lean-ICT-Report_The-Shift-Project_2019.pdf) von The Shift Project(https://theshiftproject.org/en/home/), einem französischen Think-Tank verspricht hinsichtlich aktueller Messwerte, dass die Emissionen der Digitalwirtschaft bis 2025 sogar 8 % an den gesamten Treibhausgasemissionen ausmachen könnten. Dadurch würde die Natur und das Klima durch den Informations-und Kommunikationstechnologiesektor mehr strapaziert als durch Autos und Motorräder.

Ferner schätzen Experten, dass der Strombedarf von Rechenzentren von 2015 bis 2025 um mehr als 60 % (https://www.bundestag.de/resource/blob/863850/423c11968fcb5c9995e9ef9090edf9e6/WD-8-070-21-pdf-data.pdf) steigen wird.

Vor diesem Beweggrund gewinnt die bezeichnete „Green IT“ immer mehr an Bedeutung.

Was ist eigentlich „Green IT“?

Unter dem Stichwort „Green IT“ werden sämtliche Maßnahmen zusammengefasst, die technologischen Fortschritt mit Umweltschutz und Klimaschutz verbinden.

Laut dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (https://www.bmuv.de/themen/nachhaltigkeit-digitalisierung/konsum-und-produkte/produktbereiche/green-it) werden unter dem Begriff „Green IT“ umweltverträgliche Produkte und Serviceleistungen der Informations- und Kommunikationstechnik sowie der umwelt- und ressourcenschonende Herstellung, Nutzung, Entsorgung und Wiederverwendung von Informations- und Kommunikationstechnologien verstanden. 

Der Begriff der „Green IT“ existiert schon seit Beginn der 90er-Jahre. Dazumal veröffentlichte die US-Umweltschutzbehörde EPA (https://www.epa.gov9) das sogenannte EnergyStar-Label, mit welchem energieeffiziente Bildschirme sowie andere IT-Geräte markiert wurden. In die öffentliche Wahrnehmung rückte „Green IT“ allerdings erst in den 2000er-Jahren, als sich der Energie- und Ressourcenverbrauch mit der Verbreitung des Internets sowie der entsprechenden Endgeräte enorm erhöhte. 

Green IT: Die Ziele!

Das vorrangige Ziel der „Green IT“ ist es, den weltweit zunehmenden Energieverbrauch und die damit verbundenen Treibhausgasemissionen durch den Einsatz von energieeffizienten Informations- und Kommunikationstechnologien und nachhaltigen Maßnahmen zu reduzieren. 

Darüber hinaus verfolgt das Modell „Green IT“ diese Ziele:

•    soziale sowie faire Arbeitsbedingungen in der Produktion
•    Anfertigung langlebiger Hardware
•    ressourcenschonende Entwicklung von Computersoftware 
•    Reduktion des Energieverbrauchs bei der Verwendung von Informations- und Kommunikationstechnologien
•    umweltfreundliches Recycling und eine energiesparende Entsorgung
•    Umgehung unnötiger Papierausdrucke
•    Gebrauch von IT zur Reduktion von Emissionen anderer Produkte
•    die Ausdehnung der Laufzeit, etwa von Batterien oder Akkus in mobilen Endgeräten.

Maßnahmen für mehr Energieeffizienz im Unternehmen!

Für Betriebe kann der Gebrauch von Green IT ein wichtiger Wettbewerbsfaktor sein. Hier kann eine umfassende „Green-IT-Strategie“ an unterschiedlichen Faktoren entlang der Lieferkette ansetzen, um ebendiese im vorangegangenen Abschnitt erwähnten Ziele zu erreichen und eine umweltfreundliche sowie ressourcenschonende Informations- und Kommunikationsinfrastruktur zu realisieren.

Als ersten Schritt rät sich eine Analyse der Informations- und Kommunikationsinfrastruktur des Unternehmens sowie der Benutzung durch die Mitarbeiter*innen. Jene Durchsichtigkeit ist wichtig, um den Status quo und die geplanten Änderungen und ebendiese hierdurch verbundenen Methoden abwägen zu können. 
Hinterher können Betriebe unter anderem an den folgenden Aspekten ansetzen, um die „Green IT“ im Betrieb durchzuführen:
 
1.    Beschaffung umweltschonender und energiesparender Hardware: Bei der Beschaffungsentscheidung sollten umweltschonende Labels, Energieeffizienz und die Langlebigkeit der Hardware einbezogen werden. Oftmals reichen beispielsweise Mini-PCs oder Thin Clients, anstatt üppig ausgestatteter Endgeräte, oder die Nutzung eines Tintenstrahl-Druckers anstelle eines Laser-Druckers. Eine weitere Option ist der Kauf von Refurbished IT statt Neuware. Das verlängert die Lebensdauer von leistungsstarken Geschäftsgeräten und trägt gleichzeitig zur Reduzierung von Elektronikmüll bei. 

2.    Die Verwendung von Cloud-Hosting: Es ist sehr viel ressourcenschonender, Anwendungen bei zertifizierten Rechenzentren in die Cloud auszulagern, anstatt alle Daten unternehmensintern abzuspeichern. 

3.    Die Implementierung moderner Informations- und Kommunikationsstrukturen: Obgleich das Auslagern relevanter Anwendungen nicht für jeglichen Unternehmensbereich infrage kommt, können durch eine Simplifikation der Informations- und Kommunikationsstruktur, wie durch Virtualisierung oder Zentralisierung von IT-Diensten, wertvolle Ressourcen gespart werden. Bei der Verwendung von Peripheriegeräten bietet es sich außerdem an, die Gerätelandschaft per Multifunktionsgeräte, die etwa die Funktionen von Drucker und Scanner vereinen, zu zentralisieren. Denn nicht jeder Beschäftigte benötigt eine persönliche Komplettausstattung. 

4.    Die Nutzung mobiler Arbeitsprozesse: Aufgrund mobiler Endgeräte, wie Firmenlaptops oder auch Smartphones können Betriebe ihren Mitarbeiter*innen flexibles Arbeiten ermöglichen. So können beispielsweise Vor-Ort-Termine durch Videokonferenzen ersetzt werden. Hierdurch wird die Technologie per se zwar nicht umweltfreundlicher, aber die Weise der Verwendung trägt zu einer optimierten Umweltbilanz des Unternehmens bei – schon allein, weil Fahrtwege ausbleiben.

5.    Das papierlose Office: Durch das Modell papierloses Büro werden im Geschäftsalltag unnötige Papierausdrucke verhindert. Hierdurch lassen sich einerseits Ausgaben für Papier sowie Toner einsparen, andererseits auch die digitale Technologie umweltschonender verwenden. 
 
6.    Die Verwendung des Standby-Modus sowie konsequentes Ausschalten: Um im Arbeitsalltag Energie einzusparen, kann der vorintegrierte Standby-Modus genutzt werden. Auch das Ausschalten von Geräten führt zu Ersparnissen und sollte konsequent umgesetzt werden.

7.    Zentrales Daten- sowie Dateimanagementsystem: Mit einem zentralen Daten- sowie Dateimanagementsystem, können Unternehmen Struktur und Ordnung in Ihre Dokumentenablage bringen und so die Speicherkapazität und damit die Rechenkapazität herabsetzen. 

8.    Green durch IT – „Green-through-IT-Strategie“: Bei der „Green through IT“-Idee geht es darum, Klimaschutz sowie Nachhaltigkeit zu fördern, indem smarte und energieeffiziente Informations- und Kommunikationstechnologien benutzt werden. Umsetzungsbeispiele sind unter anderem Videokonferenzen statt großer Geschäftsreisen oder eine automatisierte Warenwirtschaft mit optimierten Transportwegen plus kürzeren Lagerzeiten. 

Fazit: Langfristig erfolgreich durch nachhaltige Informations- und Kommunikationsinfrastrukturen!

In Zeiten des digitalen Wandels und wachsendem Energieverbrauch wird es für Betriebe immer relevanter, sich Gedanken davon zu machen, wie der Energiebedarf im Geschäftsalltag gedrosselt werden kann. Betriebe, welche bereits heute mit einer umfassenden „Green-IT-Strategie“ in nachhaltige Informations- und Kommunikationsinfrastrukturen, Methoden und in die Sensibilisierung ihrer Mitarbeiter*innen für energieeffizientes Verhalten investieren, können das Unternehmen grundsätzlich effizienter aufstellen und sich so einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

Wollen auch Sie zukünftig mit einer umfangreichen „Green-IT-Strategie“ auf nachhaltige Technologienutzung setzen, kostbare Umweltressourcen entlasten, Kosten, Energie und CO₂-Emissionen sparen und sich parallel eine Reputation als nachhaltiges Unternehmen aufbauen? Oder haben Sie noch Anliegen zum Thema? Sprechen Sie uns an!

Tobias Müller
Gepostet von Tobias Müller
25.02.2024 20:34:57

Comments