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Prozesse automatisieren für mehr Effizienz
Ganz einfach ausgedrückt, bedeutet Automatisierung, Technologie so einzusetzen, dass manuelle, sich ständig wiederholende Aufgaben von allein ablaufen – ganz ohne menschliches Zutun. Das kann bei der simplen Datenübertragung anfangen und bis zur Steuerung komplexer Arbeitsabläufe gehen. Das Ziel ist immer dasselbe: Fehler reduzieren, Kosten senken und wertvolle Zeit der Mitarbeiter für Wichtigeres freischaufeln.
Warum die automatisierung von prozessen jetzt zählt
In der heutigen Wirtschaft, die von starkem Wettbewerb und einem spürbaren Fachkräftemangel geprägt ist, ist schnelles und effizientes Handeln kein Luxus mehr. Es ist eine schlichte Notwendigkeit. Die Automatisierung von Prozessen hat sich dabei von einem reinen IT-Trend zu einem fundamentalen, strategischen Hebel für Unternehmen jeder Größe entwickelt. Es geht längst nicht mehr nur darum, alte Abläufe digital abzubilden. Der eigentliche Kniff liegt darin, sie von Grund auf intelligenter und schlanker zu machen.
Die Vorteile ziehen sich durch fast jeden Unternehmensbereich. Ob Finanzabteilung, Marketing oder Kundenservice – überall schlummern Potenziale, die nur darauf warten, geweckt zu werden.
Der wirtschaftliche mehrwert im fokus
Der konkrete Nutzen lässt sich auch in Zahlen fassen. Studien zeigen, dass durch die Automatisierung von Geschäftsprozessen bis zu 60 % der Betriebskosten eingespart werden können, vor allem bei standardisierten Aufgaben. Ein gutes Beispiel sind deutsche Finanzabteilungen, in denen die Kosten so um bis zu 45 % gesenkt werden konnten. Noch beeindruckender ist die Zeitersparnis: Bei Routineaufgaben sind bis zu 75 % drin. Mehr zu den wirtschaftlichen Vorteilen finden Sie übrigens auf systemsync.de.
Diese frei gewordene Zeit ist das eigentliche Kapital. Mitarbeiter müssen sich nicht mehr mit monotonen Tätigkeiten herumschlagen. Stattdessen können sie sich auf das konzentrieren, was uns Menschen ausmacht: strategisches Denken, Kreativität und die Lösung komplexer Probleme.
Automatisierung ist kein Selbstzweck. Sie ist ein Werkzeug, das Teams befähigt, ihre Energie auf wertschöpfende Aktivitäten zu lenken und so die Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Unternehmens zu stärken.
Um Ihnen einen besseren Überblick über die vielfältigen Möglichkeiten zu geben, haben wir die wichtigsten Vorteile in einer Tabelle zusammengefasst.
Potenziale der prozessautomatisierung auf einen blick
Diese Tabelle fasst die wichtigsten Vorteile zusammen, die Unternehmen durch die Automatisierung von Prozessen erzielen können.
Bereich | Mögliche Verbesserung | Konkretes Beispiel |
---|---|---|
Effizienz & Produktivität | Schnellere Durchlaufzeiten, weniger Leerlauf | Automatische Rechnungsfreigabe statt manueller Prüfung und Weiterleitung |
Kostenreduktion | Geringerer Personalaufwand für repetitive Aufgaben | Ein Bot übernimmt die Dateneingabe aus Formularen in das CRM-System |
Fehlerminimierung | Beseitigung menschlicher Fehlerquellen | Exakte Datenübertragung zwischen Systemen ohne Tippfehler |
Mitarbeiterzufriedenheit | Fokus auf kreative und strategische Aufgaben | Marketing-Team analysiert Kampagnendaten, statt manuell Reports zu erstellen |
Skalierbarkeit | Einfache Bewältigung von wachsendem Arbeitsvolumen | Automatisches Onboarding neuer Kunden ohne zusätzliche Mitarbeiter |
Compliance & Reporting | Lückenlose Protokollierung und Standardisierung | Lückenlose Dokumentation aller Schritte bei der Bearbeitung von Kundenanfragen |
Wie man sieht, sind die Anwendungsfälle extrem vielfältig und bringen handfeste Verbesserungen mit sich.
Potenziale in der praxis erkennen
Der erste Schritt ist oft der schwierigste: Wo fängt man überhaupt an? Am besten, Sie schauen sich die alltäglichen Abläufe in Ihrem Unternehmen genau an. Suchen Sie nach Aufgaben, die sich ständig wiederholen, klaren Regeln folgen und bei denen leicht mal ein Fehler passiert.
Hier sind ein paar typische Kandidaten aus der Praxis:
- Dateneingabe und -übertragung: Das ewige Kopieren von Informationen aus E-Mails in CRM-Systeme oder Excel-Listen.
- Berichterstattung: Das regelmäßige Zusammenstellen von Standard-Reports aus verschiedenen Datenquellen. Ein echter Zeitfresser.
- Onboarding von Mitarbeitern: Das manuelle Anlegen von Benutzerkonten und das Versenden der immer gleichen Willkommens-E-Mails.
- Rechnungsverarbeitung: Das Prüfen, Freigeben und Buchen von Eingangsrechnungen – ein Prozess, der wie gemacht ist für die Automatisierung.
Genau hier setzt unser Leitfaden an. Wir zeigen Ihnen nicht nur, wie Sie solche Potenziale aufspüren, sondern wie Sie sie systematisch bewerten und am Ende auch erfolgreich umsetzen.
Die richtigen Prozesse für die Automatisierung finden
Der Impuls, Prozesse automatisieren zu wollen, ist oft stark, doch die eigentliche Kunst liegt darin, die richtigen Kandidaten dafür auszuwählen. Nicht jeder Ablauf ist für eine Automatisierung geeignet oder gar sinnvoll. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, mit den sogenannten „Low-Hanging Fruits“ zu beginnen – also mit den Prozessen, bei denen Sie mit überschaubarem Aufwand den größten Nutzen erzielen.
Ein erster, erfolgreicher Anwendungsfall schafft nicht nur sofortigen Mehrwert, sondern sorgt auch für die nötige Begeisterung und Akzeptanz im Team für zukünftige Projekte. Betrachten Sie es als Ihren internen „Proof of Concept“.
Kriterien für ideale Automatisierungskandidaten
Um die besten Startpunkte zu finden, sollten Sie potenzielle Prozesse anhand einiger Kernkriterien bewerten. Diese helfen Ihnen, objektiv zu entscheiden, wo sich der Einsatz von Technologie wirklich lohnt.
Eine in der Praxis bewährte Methode ist die Analyse anhand der folgenden Punkte:
- Hohe Wiederholungsrate: Wie oft wird diese Aufgabe pro Tag, Woche oder Monat ausgeführt? Je häufiger, desto größer ist das Einsparpotenzial. Ein Paradebeispiel ist die wöchentliche Erstellung von Verkaufsberichten.
- Klare, regelbasierte Logik: Folgt der Prozess einer festen „Wenn-Dann“-Logik? Abläufe ohne menschliches Ermessen oder komplizierte Einzelfallentscheidungen, wie die Weiterleitung einer Rechnung an eine bestimmte Abteilung basierend auf dem Lieferanten, sind ideal.
- Anfälligkeit für menschliche Fehler: Wo führen Unachtsamkeit oder Tippfehler immer wieder zu Problemen? Die Datenübertragung von einem Bestellformular ins CRM ist so ein klassischer Fall, bei dem kleine Fehler kostspielige Folgen haben können.
- Zeitaufwand und Ressourcenbindung: Wie viele Mitarbeiterstunden bindet dieser Prozess aktuell? Wenn eine Fachkraft Stunden damit verbringt, Daten zu kopieren, anstatt strategisch zu arbeiten, ist das ein klares Signal.
Diese Kriterien bilden eine solide Basis für eine fundierte Entscheidung. Weitere wertvolle Einblicke, wie man Geschäftsprozesse automatisieren kann, finden Sie in unserem umfassenden Artikel, der die Herausforderungen und Lösungen detailliert beleuchtet.
Praxisbeispiele aus verschiedenen Abteilungen
Theoretische Kriterien werden erst durch reale Szenarien wirklich greifbar. Sehen wir uns also an, wo diese Kriterien in der Praxis zutreffen.
Beispiel Personalabteilung (HR): Mitarbeiter-Onboarding Beim Eintritt eines neuen Mitarbeiters müssen unzählige, immer gleiche Schritte ausgeführt werden: Benutzerkonten in verschiedenen Systemen anlegen, Standard-E-Mails versenden und Zugänge freischalten. Dieser Prozess ist hochgradig repetitiv, regelbasiert und bindet wertvolle Ressourcen in der HR-Abteilung, die besser für die persönliche Betreuung genutzt werden könnten.
Beispiel Buchhaltung: Rechnungsfreigabe Eine Eingangsrechnung wird empfangen, geprüft und basierend auf Betrag und Kostenstelle zur Freigabe weitergeleitet. Dieser Ablauf ist klar strukturiert und extrem fehleranfällig, wenn manuelle Eingaben erforderlich sind. Die Automatisierung kann hier die Durchlaufzeiten von mehreren Tagen auf wenige Minuten reduzieren.
Der beste Startpunkt für die Automatisierung ist nicht der komplexeste, sondern der vorhersehbarste Prozess. Ein schneller, messbarer Erfolg motiviert mehr als ein ambitioniertes Projekt, das im Sand verläuft.
Aufwand gegen Nutzen abwägen
Nachdem Sie eine Liste potenzieller Prozesse erstellt haben, geht es ans Priorisieren. Eine einfache, aber unglaublich wirkungsvolle Methode ist die Prioritätenmatrix.
Stellen Sie sich zwei Achsen vor: Auf der einen tragen Sie den geschätzten Implementierungsaufwand (von „gering“ bis „hoch“) ein, auf der anderen den erwarteten Nutzen (ebenfalls von „gering“ bis „hoch“).
Ihre idealen ersten Projekte finden Sie im Quadranten „Geringer Aufwand, Hoher Nutzen“. Diese Prozesse versprechen schnelle Erfolge, sogenannte „Quick Wins“, die das Vertrauen in die Technologie stärken und den Weg für größere Vorhaben ebnen. So stellen Sie sicher, dass Ihre Automatisierungsreise mit einem spürbaren Gewinn beginnt.
Die passenden Werkzeuge für Ihre Automatisierung auswählen
Sie haben also die perfekten Prozesse für eine Automatisierung ausfindig gemacht. Super! Jetzt kommt der nächste, oft entscheidende Schritt: die Auswahl der richtigen Technologie. Der Markt für Automatisierungswerkzeuge ist riesig und, ehrlich gesagt, ziemlich unübersichtlich. Die richtige Entscheidung hängt dabei aber weniger vom Tool selbst ab, sondern vielmehr von Ihren ganz spezifischen Anforderungen, Ihrer bestehenden IT-Landschaft und natürlich Ihren Zukunftsplänen.
Ein Werkzeug, das für ein Startup wie die Faust aufs Auge passt, kann für ein etabliertes mittelständisches Unternehmen völlig ungeeignet sein. Es geht darum, eine fundierte, zukunftssichere Wahl zu treffen, die Ihre Investition auch langfristig rechtfertigt.
Von No-Code bis zur Business Process Management Suite
Um hier den Durchblick zu behalten, hilft es, die groben Kategorien von Automatisierungstools zu kennen. Jede bedient nämlich unterschiedliche Bedürfnisse und Komplexitätsgrade.
No-Code/Low-Code-Plattformen: Das ist der ideale Einstiegspunkt. Plattformen wie Zapier oder Make (früher Integromat) erlauben es, verschiedene Web-Anwendungen über eine simple grafische Oberfläche miteinander zu verknüpfen – ganz ohne eine Zeile Code. Perfekt für lineare, einfache Aufgaben wie das Übertragen von Daten aus einem Formular in eine Tabelle oder das Versenden automatischer Benachrichtigungen. Der Fokus liegt hier ganz klar auf der schnellen Umsetzung von Integrationsaufgaben.
Robotic Process Automation (RPA): RPA-Systeme sind da schon spezialisierter. Sie ahmen im Grunde menschliche Interaktionen mit Computersystemen nach. Ein „Software-Roboter“ klickt sich durch Anwendungen, füllt Formulare aus und kopiert Daten von A nach B. RPA glänzt vor allem dann, wenn keine modernen Schnittstellen (APIs) zur Verfügung stehen und man mit älteren Systemen arbeiten muss. Man könnte es als die digitale Version von „Copy & Paste“ auf Steroiden bezeichnen.
Business Process Management (BPM) Suiten: Hier bewegen wir uns in der Königsklasse. BPM-Suiten bieten einen ganzheitlichen Ansatz, um komplexe, unternehmensweite Arbeitsabläufe zu modellieren, zu automatisieren, zu überwachen und kontinuierlich zu optimieren. Sie sind die richtige Wahl für Kernprozesse mit vielen Beteiligten, Verzweigungen und Entscheidungspunkten, wie zum Beispiel in der Auftragsabwicklung oder im Qualitätsmanagement.
Die richtigen Fragen für Ihre Entscheidung
Die reine Kategorisierung hilft aber nur bedingt weiter. Um das beste Werkzeug für Ihre individuelle Situation zu finden, müssen Sie die richtigen Fragen stellen. Die folgende Checkliste hat sich in der Praxis als Leitfaden für die Evaluierung bewährt.
Bewertungskriterium | Schlüsselfrage für Ihre Entscheidung |
---|---|
Technische Komplexität | Benötigen wir Entwickler oder können die Fachanwender die Automatisierung selbst in die Hand nehmen? |
Integrationen | Lässt sich das Tool nahtlos mit unseren Kernsystemen wie ERP, CRM oder DATEV verbinden? |
Skalierbarkeit | Hält die Lösung mit, wenn unser Prozessvolumen von 100 auf 10.000 pro Monat anwächst? |
Kostenstruktur | Zahlen wir eine monatliche Gebühr, pro Prozesslauf oder eine einmalige Lizenz? Was passt besser zu uns? |
Sicherheit & Compliance | Wo werden unsere Daten verarbeitet? Erfüllt der Anbieter die DSGVO-Standards und gibt es nachvollziehbare Audit-Logs? |
Die beste Technologie ist nicht die mit den meisten Funktionen, sondern die, die sich am besten in Ihre bestehenden Abläufe und Ihre Unternehmenskultur einfügt. Eine einfache, aber gut angenommene Lösung ist immer wertvoller als ein komplexes System, das niemand nutzt.
Denken Sie immer daran: Die Auswahl eines Tools ist oft der Beginn einer langfristigen Partnerschaft. Schauen Sie sich also nicht nur die technischen Daten an, sondern auch die Qualität des Supports und die Vision des Anbieters. Ein kleines, agiles Tool kann für den Anfang ideal sein. Prüfen Sie aber trotzdem, ob ein späterer Wechsel zu einer größeren Plattform möglich ist, ohne wieder bei null anfangen zu müssen.
Den ersten prozess schritt für schritt automatisieren
Genug der Theorie, jetzt geht es ans Eingemachte. Wir nehmen uns gemeinsam einen echten Klassiker im Büroalltag vor: die Verarbeitung von Eingangsrechnungen. Dieser Prozess eignet sich perfekt für den Start, denn er ist klar strukturiert, wiederholt sich ständig und ist in vielen Buchhaltungen immer noch ein manueller Flaschenhals.
Aber bevor wir uns in ein Tool stürzen, geht es erst einmal zurück aufs Reißbrett. Ein glasklares Verständnis des bestehenden Ablaufs ist das A und O für eine erfolgreiche Automatisierung.
Den prozessablauf genau verstehen
Bevor Sie auch nur eine einzige Aktion in einem Automatisierungstool anlegen, müssen Sie den Prozess wirklich bis ins letzte Detail verstanden haben. Nehmen Sie sich die Zeit und – ganz wichtig – sprechen Sie mit den Menschen, die diesen Job jeden Tag machen.
Dabei sollten Sie sich vor allem auf drei Kernfragen konzentrieren:
- Der Auslöser: Womit fängt alles an? Meistens ist es eine E-Mail, die mit einem PDF-Anhang in einem bestimmten Postfach landet, zum Beispiel
rechnungen@ihrunternehmen.de
. - Die Daten: Welche Informationen sind auf einer Rechnung wirklich wichtig? Typischerweise sind das die Rechnungsnummer, das Datum, der Lieferant, der Betrag (netto und brutto) und vielleicht noch die einzelnen Positionen.
- Die Regeln: Nach welcher Logik wird die Rechnung verarbeitet? Ein typisches Beispiel: Rechnungen unter 500 € von Lieferant XY gehen direkt in die Buchung, alles darüber muss erst vom Abteilungsleiter freigegeben werden.
Halten Sie diesen Ablauf unbedingt visuell fest, zum Beispiel mit einem einfachen Flussdiagramm. Das hilft enorm dabei, dass alle Beteiligten vom Gleichen reden und man gemeinsam Lücken oder unklare Stellen in der Logik findet.
Der häufigste Fehler bei den ersten Automatisierungsprojekten ist eine unzureichende Prozessanalyse. Ein Tool kann einen schlecht definierten Prozess nicht retten – es wird ihn nur schneller und chaotischer machen.
Diese Visualisierung zeigt den typischen Weg von der Tool-Auswahl bis zum laufenden Betrieb.
Man erkennt gut, dass gerade die Integration in bestehende Systeme wie ein ERP und das spätere Monitoring entscheidend sind, um wirklich eine spürbare Effizienzsteigerung zu erreichen.
Die technische umsetzung im werkzeug
Steht der Workflow, geht es an die eigentliche Konfiguration im ausgewählten Tool. Bleiben wir beim Beispiel der Rechnungsverarbeitung, dann sieht das Ganze typischerweise so aus:
- Trigger einrichten: Der Prozess startet, sobald eine E-Mail mit Anhang im definierten Postfach ankommt. Das ist der Startschuss.
- Daten extrahieren: Jetzt wird es spannend. Das Tool öffnet den PDF-Anhang und liest die Daten aus. Moderne Plattformen nutzen dafür eine KI-gestützte Texterkennung (OCR), um die vorher definierten Felder wie Rechnungsnummer und Betrag zuverlässig zu finden.
- Regeln anwenden: Nun kommt Ihre Geschäftslogik zum Tragen. Das Tool prüft zum Beispiel den Rechnungsbetrag. Liegt er unter Ihrer Freigabegrenze, geht es direkt weiter. Liegt er darüber, schickt das Tool automatisch eine Nachricht an den zuständigen Freigeber.
- Daten übergeben: Nach der Prüfung oder Freigabe werden die ausgelesenen Daten sauber strukturiert an das Zielsystem weitergereicht – etwa direkt an Ihr Buchhaltungsprogramm wie DATEV oder ein Dokumentenmanagement-System wie DOCBOX.
Testen und fehlerbehandlung nicht vergessen
Ein Punkt, der gerne übersehen wird, aber absolut kritisch ist: Was passiert eigentlich, wenn etwas schiefgeht? Planen Sie das Fehlerhandling von Anfang an mit ein. Was soll geschehen, wenn eine Rechnung unleserlich ist oder eine Rechnungsnummer fehlt?
Ein guter automatisierter Prozess hat dafür eine Antwort. Eine unlesbare Rechnung könnte zum Beispiel automatisch in einen speziellen Ordner verschoben werden, während ein Mitarbeiter per E-Mail informiert wird. Testen Sie ausgiebig mit allen möglichen Rechnungsvarianten – auch mit solchen, die absichtlich Fehler enthalten.
Diese sorgfältige Vorbereitung ist entscheidend, denn die Einführung solcher Systeme ist ein wichtiger Teil der digitalen Transformation. Werfen Sie dazu auch einen Blick auf die typischen Herausforderungen der digitalen Transformation und wie Sie diese meistern. Durch gründliches Testen stellen Sie sicher, dass Ihr neuer, automatisierter Prozess nicht nur effizient, sondern auch robust und zuverlässig läuft.
Automatisierung erfolgreich im Unternehmen verankern
Die Einführung einer neuen Technologie ist niemals nur ein technisches Projekt – es ist immer auch ein tiefgreifender Kulturwandel. Wenn Sie Prozesse automatisieren, verändern Sie nicht nur Abläufe, sondern auch die tägliche Arbeit und die Denkweise Ihrer Mitarbeiter. Der Schlüssel zum Erfolg liegt daher in einem durchdachten Change Management, das Ängste aktiv abbaut und Ihr Team zu echten Befürwortern der neuen Lösungen macht.
Der Gedanke an Automatisierung weckt oft die Sorge um den eigenen Arbeitsplatz. Diese Befürchtung ist nicht unbegründet und sollte ernst genommen werden. Transparente Kommunikation ist hier das wirksamste Mittel. Erklären Sie nicht nur, was automatisiert wird, sondern vor allem warum und welche positiven Effekte sich daraus für jeden Einzelnen ergeben.
Von der Angst zur Akzeptanz
Das Ziel ist es, den Fokus von der wegfallenden repetitiven Arbeit auf neue, wertvollere Tätigkeiten zu lenken. Statt manueller Dateneingabe könnten Mitarbeiter zukünftig die Ergebnisse der Automatisierung analysieren, Kunden intensiver betreuen oder sich in strategische Projekte einbringen.
Es geht nicht darum, Menschen zu ersetzen, sondern ihre Fähigkeiten besser zu nutzen. Zeigen Sie auf, wie die Automatisierung lästige, monotone Aufgaben übernimmt und so Freiraum für kreative, strategische und erfüllendere Tätigkeiten schafft.
Eine offene Kommunikationskultur ist die Basis für jeden erfolgreichen Wandel. Beziehen Sie Ihr Team frühzeitig ein, nehmen Sie Sorgen ernst und gestalten Sie die Zukunft gemeinsam. Nur so werden aus Betroffenen engagierte Beteiligte.
Tatsächlich stellt die Automatisierung den deutschen Arbeitsmarkt vor Herausforderungen. Prognosen deuten darauf hin, dass ohne gezielte Fortbildungen Millionen von Arbeitsplätzen gefährdet sein könnten. Dies verdeutlicht die immense Bedeutung von Umschulungen und Weiterbildungen, um die Belegschaft für die neuen Anforderungen fit zu machen. Mehr zu diesen Prognosen zur Automatisierung in Deutschland finden Sie auf de.statista.com.
Eine Kultur der Verbesserung schaffen
Der Wandel endet nicht mit der erfolgreichen Implementierung des ersten automatisierten Prozesses. Im Gegenteil, das ist erst der Anfang. Das eigentliche Ziel ist es, eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung im Unternehmen zu etablieren.
Stellen Sie sich vor, Ihre Mitarbeiter suchen selbst aktiv nach neuen Möglichkeiten, um Prozesse zu automatisieren. Sie erkennen in ihrem eigenen Arbeitsbereich Ineffizienzen und entwickeln proaktiv Ideen, wie Technologie sie unterstützen kann. Um dies zu erreichen, sind drei Elemente entscheidend:
- Wissen vermitteln: Bieten Sie gezielte Schulungen an. Mitarbeiter müssen verstehen, was die neuen Werkzeuge können und wie sie funktionieren, um deren Potenzial voll auszuschöpfen.
- Erfolge feiern: Machen Sie positive Ergebnisse sichtbar. Zeigen Sie auf, wie viel Zeit eingespart oder wie die Fehlerquote durch einen automatisierten Prozess gesenkt wurde.
- Experimente fördern: Schaffen Sie einen sicheren Raum, in dem Mitarbeiter neue Automatisierungen ausprobieren können, auch wenn nicht jeder Versuch sofort perfekt ist.
Dieser Wandel ist ein zentraler Aspekt für den Erfolg im digitalen Zeitalter. Erfahren Sie mehr darüber, wie die Digitalisierung im Mittelstand gelingen kann und welche Rolle die Unternehmenskultur dabei spielt. Letztendlich verwandeln Sie Ihr Unternehmen so in eine lernende Organisation, die sich agil an neue Gegebenheiten anpasst.
Häufig gestellte Fragen zur Prozessautomatisierung
Wenn man anfängt, über die Automatisierung von Prozessen zu sprechen, kommen bei Entscheidern und Mitarbeitern oft ganz ähnliche Fragen auf. Um hier letzte Unsicherheiten auszuräumen, gehen wir auf die dringendsten Punkte ein – ganz praxisnah und auf den Punkt gebracht.
Was kostet die Automatisierung von Prozessen wirklich?
Klar, die Kostenfrage steht meist ganz am Anfang. Eine pauschale Antwort wäre hier aber unseriös, denn die Investition hängt stark davon ab, wie komplex ein Prozess ist und welche Technologie man dafür wählt.
Einfache Workflows, die man zum Beispiel mit No-Code-Plattformen wie Zapier oder Make umsetzt, sind oft schon für unter 50 Euro im Monat zu haben. Solche Tools sind perfekt, um erste Erfahrungen zu sammeln und schnelle Erfolge zu sehen. Geht es aber um umfangreichere Projekte, zum Beispiel mit Robotic Process Automation (RPA), muss man eher mit initialen Investitionen im vier- bis fünfstelligen Bereich rechnen.
Am Ende zählt aber nicht der reine Preis, sondern der Return on Investment (ROI). Rechnen Sie die Kosten gegen die erwarteten Einsparungen bei Arbeitszeit, Fehlerreduktion und Mitarbeiterzufriedenheit. Sie werden überrascht sein, wie oft sich eine solche Investition schon nach wenigen Monaten rechnet.
Wie sicher sind meine Daten bei Automatisierungs-Tools?
Datensicherheit ist absolut zentral, gerade wenn es um sensible Firmendaten geht. Glücklicherweise wissen das auch die etablierten Anbieter und investieren massiv in Schutzmaßnahmen. Viele sind nach Normen wie ISO 27001 zertifiziert und agieren selbstverständlich vollständig DSGVO-konform.
Worauf Sie bei der Auswahl konkret achten sollten:
- Durchgängige Verschlüsselung: Daten müssen sowohl bei der Übertragung (in transit) als auch bei der Speicherung (at rest) verschlüsselt sein.
- Detaillierte Zugriffskontrollen: Sie müssen granular festlegen können, wer welche Prozesse sehen, bearbeiten oder ausführen darf.
- Serverstandort: Ein Serverstandort innerhalb der EU ist immer die bessere Wahl, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein.
Für extrem kritische Daten gibt es zudem immer die Option einer On-Premise-Lösung. Hier läuft die Software direkt auf Ihren eigenen Servern – mehr Kontrolle geht nicht.
Wie fangen wir als kleines Unternehmen am besten an?
Mein Rat für kleine Unternehmen ist immer derselbe: Fangen Sie klein und fokussiert an. Suchen Sie sich einen einzelnen, ganz klar umrissenen Prozess, der sich ständig wiederholt und einfach nur Zeit frisst. Ein klassisches Beispiel: Daten aus einem Kontaktformular auf der Webseite manuell in eine Excel-Liste oder ins CRM-System tippen.
Nutzen Sie eine günstige und einsteigerfreundliche No-Code-Plattform, um genau diesen einen Ablauf zu automatisieren. Dieser erste, schnelle Erfolg ist Gold wert. Er dient als Proof-of-Concept, baut internes Wissen auf und – ganz wichtig – erzeugt die nötige Begeisterung im Team für die nächsten, größeren Automatisierungsschritte.
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25.07.2025 10:00:57
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