Wie funktioniert das WLAN einfach erklärt

WLAN ist diese unsichtbare Magie, die unseren digitalen Alltag am Laufen hält. Aber haben Sie sich je gefragt, wie WLAN funktioniert? Im Grunde ist es ganz einfach: Ihr Router schnappt sich die digitalen Daten aus dem Internet und verwandelt sie in Radiowellen. Diese unsichtbaren Signale sausen dann durch die Luft zu Ihren Geräten und befreien uns vom lästigen Kabelsalat.

Was WLAN ist und wie es Ihren Alltag verbindet

Person sitzt mit einem Laptop in einem modernen, hellen Wohnzimmer und nutzt das WLAN

Man kann sich den WLAN-Router wie einen kleinen Radiosender für zu Hause vorstellen. Statt Musik sendet er aber ununterbrochen winzige Datenpakete, die alles enthalten, was wir online tun – E-Mails, Videos, Webseiten. Ihr Smartphone, Laptop oder Smart-TV ist dabei der Empfänger, der diese „Datenmusik“ nicht nur abspielt, sondern auch eigene Anfragen zurück an den Router funkt. Genau diese Kommunikation in beide Richtungen ist das Herzstück einer drahtlosen Internetverbindung.

Diese Technologie ist so selbstverständlich geworden, dass wir sie kaum noch wahrnehmen. Vom morgendlichen Blick auf die Nachrichten über die Videokonferenz im Homeoffice bis zum Streaming-Abend auf der Couch – WLAN ist der stille Helfer im Hintergrund, der das alles erst möglich macht.

Und das ist keine Nische mehr. In Deutschland lag die Internetnutzung bereits 2022 bei beeindruckenden 95 % der Bevölkerung ab 14 Jahren. Vor allem mobile Geräte haben seit 2012 einen gewaltigen Boom erlebt. Mehr zur Internetnutzung in Deutschland können Sie auf Wikipedia nachlesen.

Vom Kabel zur Funkwelle

Der Router ist die Kommandozentrale Ihres Netzwerks. Er hat zwei entscheidende Aufgaben: Einerseits holt er sich die Verbindung zum weltweiten Internet, meist über ein Kabel. Andererseits übersetzt er die digitalen Informationen in Funkwellen für Ihre Geräte. Genau diese Fähigkeit, Daten durch die Luft zu schicken, gibt uns die Freiheit, uns ohne physische Leine zu bewegen.

Die eigentliche Genialität von WLAN steckt in dieser Umwandlung: Aus einem digitalen Code aus Nullen und Einsen wird ein unsichtbares, aber unglaublich leistungsfähiges Funksignal. Das ist der Grund, warum wir heute überall im Haus online sein können.

In diesem Guide nehmen wir die faszinierende Technik hinter dem WLAN Schritt für Schritt auseinander. Wir schauen uns genau an, was auf dem Weg vom Router zu Ihrem Endgerät passiert. So verstehen Sie am Ende, was wirklich für eine stabile und schnelle Verbindung sorgt. Wir klären unter anderem:

  • Die Hauptakteure: Welche Komponenten müssen zusammenspielen?
  • Die Funkübertragung: Wie werden aus Daten eigentlich Funkwellen?
  • Die Standards: Was steckt hinter Begriffen wie Wi-Fi 6?
  • Die Sicherheit: Wie schützen Sie Ihr Netzwerk wirksam vor Fremden?

Die Hauptakteure in Ihrem drahtlosen Netzwerk

Stellen Sie sich Ihr WLAN am besten wie einen geschäftigen Flughafen vor. Damit hier alles reibungslos läuft, müssen ein paar zentrale Akteure perfekt zusammenspielen. In Ihrem Netzwerk zu Hause oder im Büro sind es genau drei Komponenten, die den gesamten Datenverkehr steuern und organisieren.

Jede dieser Komponenten hat eine ganz klare Aufgabe. Fällt eine aus oder arbeitet nicht richtig, kommt der ganze Betrieb ins Stocken – ganz so, als würde am Flughafen der Tower streiken oder die Startbahn blockiert sein.

Der Router: Gehirn und Fluglotse zugleich

Der Router ist das unbestrittene Gehirn Ihres Netzwerks. Er ist der intelligente Fluglotse, der die Verbindung zwischen Ihrem lokalen Netzwerk – also all Ihren Geräten – und dem riesigen, weiten Internet herstellt. Er nimmt jede Datenanfrage von Ihrem Laptop oder Smartphone entgegen, prüft, wohin die Reise gehen soll, und leitet sie sicher ans Ziel.

Gleichzeitig weist er jedem Gerät eine eindeutige Adresse zu, damit die Antworten aus dem Internet auch wieder beim richtigen Empfänger landen. Ohne den Router wüssten Ihre Datenpakete schlicht nicht, wohin sie fliegen sollen. Er ist die zentrale Schaltstelle für alles.

Ein Router ist weit mehr als nur eine blinkende Box. Er ist die Brücke zur digitalen Welt, die darüber entscheidet, welche Datenpakete starten, landen und wohin sie weitergeleitet werden. Ohne ihn gäbe es keine Verbindung nach draußen.

Der Access Point: Die Start- und Landebahn

Als Nächstes kommt der Access Point (AP) ins Spiel. Bei den meisten modernen Routern für den Heimgebrauch ist diese Funktion schon fest eingebaut. Man kann sich den Access Point als die Antenne vorstellen, die das WLAN-Signal aussendet und empfängt – sozusagen die Start- und Landebahn für Ihre drahtlosen Daten.

Er wandelt die digitalen Informationen vom Router in Funkwellen um und schickt sie durch die Luft. Umgekehrt fängt er die Signale Ihrer Geräte auf und leitet sie zur Verarbeitung an den Router weiter. In größeren Umgebungen wie Firmen oder Hotels setzt man oft mehrere separate Access Points ein, um wirklich jeden Winkel mit WLAN zu versorgen. Zu Hause übernimmt der Router diesen Job meistens allein. Übrigens, für die zentrale Speicherung von Daten im Netzwerk kann ein NAS-System eine clevere Ergänzung sein, wie Sie in unserem Artikel was ist NAS nachlesen können.

Der Client: Passagiere und Flugzeuge

Die dritte und letzte Gruppe sind die Clients. Das ist die Sammelbezeichnung für all die Endgeräte, die sich mit dem WLAN verbinden:

  • Laptops und PCs
  • Smartphones und Tablets
  • Smart-TVs und Spielekonsolen
  • Smarte Haushaltsgeräte wie Lampen oder Thermostate

Bleiben wir bei unserer Flughafen-Analogie, dann sind die Clients sowohl die Flugzeuge als auch die Passagiere. Sie senden Anfragen (Passagiere, die irgendwohin fliegen wollen) und empfangen Daten (Flugzeuge, die mit Passagieren an Bord landen). Jedes dieser Geräte hat einen eingebauten WLAN-Adapter, der als Sender und Empfänger für die Funksignale des Access Points dient. Erst dieses Zusammenspiel macht die Kommunikation möglich.

Nur wenn alle drei Akteure – Router, Access Point und Client – reibungslos harmonieren, läuft Ihr WLAN schnell und zuverlässig.

Wie digitale Daten zu Funkwellen werden

Schon mal gefragt, wie eine E-Mail oder ein Video quasi unsichtbar durch die Luft fliegt? Das Geheimnis dahinter ist ein cleverer Prozess namens Modulation. Hier findet die eigentliche Magie des WLANs statt: Digitale Daten, die ja nur aus einer langen Kette von Nullen und Einsen bestehen, werden in analoge Funkwellen „übersetzt“.

Man kann sich das ein bisschen wie modernen Morsecode vorstellen. Statt Punkte und Striche über ein Kabel zu jagen, schnappt sich der Router eine gleichmäßige Radiowelle – die sogenannte Trägerwelle – und verändert sie im Takt der digitalen Informationen. Eine winzige Anpassung an der Frequenz oder der Höhe der Welle könnte dann eine „1“ darstellen, eine andere eine „0“. So wird eine komplexe Information auf ein einfaches Funksignal geprägt und auf die Reise geschickt.

Die folgende Grafik zeigt diesen Datenfluss schön auf: vom weltweiten Internet über den Router bis hin zu den Geräten bei Ihnen zu Hause.

Infographic about wie funktioniert das wlan

Man sieht sofort: Der Router ist die zentrale Drehscheibe, die die Brücke zwischen dem großen Internet und all unseren lokalen Geräten schlägt.

Auf der richtigen Frequenz funken

Damit diese unsichtbare Datenübertragung auch reibungslos klappt, nutzt WLAN festgelegte Frequenzbänder. Stellen Sie sich diese wie unsichtbare Autobahnen für Ihre Daten vor. Die beiden wichtigsten sind das 2,4-Gigahertz-(GHz) und das 5-Gigahertz-(GHz)-Band. Jedes hat seine ganz eigenen Vor- und Nachteile, und die richtige Wahl entscheidet maßgeblich über die Leistung Ihres Heimnetzes.

Die Wahl des Frequenzbandes ist eine der wichtigsten Stellschrauben für ein stabiles WLAN. Es ist der Unterschied zwischen einer verstopften Landstraße und einer freien, mehrspurigen Autobahn für Ihre Daten.

Glücklicherweise sind die meisten modernen Router Dual-Band-fähig. Das bedeutet, sie können auf beiden Frequenzen gleichzeitig funken. So lässt sich der Datenverkehr schlau verteilen: Geräte, die nicht so viel Bandbreite brauchen, tummeln sich im 2,4-GHz-Netz, während datenhungrige Anwendungen wie Streaming oder Gaming auf die schnellere 5-GHz-Spur wechseln. Die Frage, wie WLAN funktioniert, hängt also ganz direkt von der cleveren Nutzung dieser Frequenzen ab.

2,4 GHz – Der Langstreckenläufer

Das 2,4-GHz-Band ist der ältere und weiter verbreitete Standard. Man kann es sich wie eine gut ausgebaute Landstraße vorstellen, die fast jeden Winkel erreicht.

  • Der große Vorteil: Reichweite. Die Funkwellen in diesem Bereich sind länger und kommen dadurch besser durch Hindernisse wie Wände und Decken. Das Ergebnis ist eine größere WLAN-Abdeckung in der Wohnung oder im Haus.
  • Der große Nachteil: Störungen. Diese Landstraße ist oft ziemlich voll. Nicht nur die WLAN-Netze der Nachbarn funken hier, sondern auch viele andere Alltagsgeräte wie Mikrowellen, Babyfone oder Bluetooth-Kopfhörer. Das führt schnell zu Stau (Interferenzen) und bremst die Verbindung aus.

5 GHz – Die Hochgeschwindigkeits-Rennstrecke

Das 5-GHz-Band ist die moderne Alternative – eine breite, mehrspurige Autobahn für den schnellen Datenverkehr.

  • Der große Vorteil: Geschwindigkeit. Es bietet viel mehr Platz und deutlich mehr Kanäle. Das Ergebnis sind höhere Geschwindigkeiten und eine spürbar stabilere Verbindung. Ideal für alles, was viel Bandbreite braucht, wie 4K-Streaming oder Online-Gaming.
  • Der große Nachteil: Reichweite. Die kürzeren Funkwellen haben es schwerer, feste Objekte zu durchdringen. Die Reichweite ist deshalb spürbar geringer als im 2,4-GHz-Netz.

Die beste Strategie ist es daher meist, beide Bänder clever zu kombinieren. Platzieren Sie den Router so, dass wichtige Geräte wie der Smart-TV oder die Spielekonsole eine freie Bahn zum schnellen 5-GHz-Netz haben. Mobile Geräte, die sich im Haus bewegen, können bei Bedarf einfach auf das reichweitenstärkere 2,4-GHz-Netz ausweichen.

Die verschiedenen WLAN-Standards – mehr als nur Zahlen und Buchstaben

Wenn Sie sich einen neuen Router oder ein Smartphone zulegen, stolpern Sie unweigerlich über Bezeichnungen wie Wi-Fi 5 oder Wi-Fi 6. Das klingt erstmal technisch und kompliziert, aber hinter diesen Namen steckt der Schlüssel zur Leistung Ihres gesamten Heimnetzes. Man kann sich diese Standards wie verschiedene Generationen einer Sprache vorstellen: Jede neue Version macht die Kommunikation zwischen Ihren Geräten schneller, stabiler und einfach effizienter.

Anstatt uns in Fachjargon zu verlieren, schauen wir lieber auf den praktischen Nutzen. Mit jeder neuen Generation verbessern sich genau die Dinge, die im Alltag wirklich zählen: die maximale Geschwindigkeit legt zu, die Verbindung in Haushalten mit vielen Geräten wird zuverlässiger und sogar die Akkus unserer Handys und Laptops können davon profitieren. Die Frage, wie WLAN funktioniert, hängt also ganz entscheidend davon ab, welchen Standard Ihr Netzwerk spricht.

Von 802.11n bis zu Wi-Fi 6: Eine kurze Reise durch die Zeit

Früher hießen die Standards „802.11ac“ oder „802.11n“ – nicht gerade einprägsam. Zum Glück hat die Wi-Fi Alliance vor einigen Jahren aufgeräumt und einfachere, durchnummerierte Namen eingeführt, die jeder sofort versteht.

  • Wi-Fi 4 (802.11n): Der solide Klassiker. Er war der erste, der sowohl das 2,4-GHz- als auch das 5-GHz-Band richtig nutzbar machte und für die meisten alltäglichen Dinge wie Surfen und E-Mails lange Zeit völlig ausreichte.

  • Wi-Fi 5 (802.11ac): Dieser Standard brachte einen gewaltigen Geschwindigkeitsschub, weil er sich voll auf das schnellere und weniger überlaufene 5-GHz-Band konzentrierte. Bis heute ist er in unzähligen Haushalten im Einsatz.

  • Wi-Fi 6 (802.11ax): Die aktuelle Generation. Hier geht es nicht nur um noch mehr Tempo, sondern vor allem um Effizienz. Wi-Fi 6 wurde speziell dafür entwickelt, in vollen Netzwerken – also dem typischen Smart Home mit Dutzenden Geräten – den Überblick zu behalten und alle Clients zuverlässig zu versorgen.

Die Entwicklung ist rasant, was sich auch in den Zahlen widerspiegelt. In Deutschland laufen heute schon 69 % aller Breitbandverbindungen über WLAN oder stationäre Anschlüsse, und das mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 107,8 Mbit/s. Wer tiefer in die Zahlen eintauchen möchte, findet im Bericht zur Digitalisierung in Deutschland viele weitere spannende Fakten.

Hier ist eine kleine Übersicht, die die wichtigsten Unterschiede auf den Punkt bringt:

Vergleich der gängigen WLAN-Standards

Diese Tabelle zeigt die Entwicklung der WLAN-Standards und hebt die wichtigsten Unterschiede in Geschwindigkeit und Technologie hervor, um Lesern die Auswahl zu erleichtern.

Standard (Name) Maximale theoretische Geschwindigkeit Frequenzband Hauptvorteil
Wi-Fi 4 (802.11n) bis zu 600 Mbit/s 2,4 GHz & 5 GHz Größere Reichweite und Kompatibilität
Wi-Fi 5 (802.11ac) bis zu 6,9 Gbit/s 5 GHz Deutlich höhere Geschwindigkeiten
Wi-Fi 6 (802.11ax) bis zu 9,6 Gbit/s 2,4 GHz & 5 GHz Effizienz in vollen Netzwerken, geringere Latenz
Wi-Fi 6E (802.11ax) bis zu 9,6 Gbit/s 2,4 GHz, 5 GHz & 6 GHz Exklusives 6-GHz-Band für weniger Störungen

Wie man sieht, ist nicht nur die reine Geschwindigkeit entscheidend. Besonders die neueren Standards bringen Technologien mit, die das gesamte Netzwerkerlebnis verbessern – gerade wenn viele Geräte gleichzeitig online sind.

Warum ein moderner Standard wirklich einen Unterschied macht

Ein Upgrade auf einen neueren Standard wie Wi-Fi 6 lohnt sich vor allem dann, wenn bei Ihnen zu Hause die Hölle los ist – sprich: wenn viele Geräte gleichzeitig um Bandbreite kämpfen. Hier kommt eine clevere Technologie namens OFDMA (Orthogonal Frequency-Division Multiple Access) ins Spiel. Sie erlaubt es dem Router, Datenpakete an mehrere Geräte gleichzeitig zu senden, anstatt sie wie früher nacheinander abzufertigen.

Man kann sich das wie einen cleveren Lieferdienst vorstellen. Alte WLAN-Standards schicken für jede einzelne Pizza einen eigenen Fahrer los. Wi-Fi 6 hingegen ist so schlau, mehrere Bestellungen für dieselbe Nachbarschaft in ein Auto zu packen. Das spart nicht nur Zeit, sondern entlastet auch die Straßen – oder in unserem Fall das Funknetz.

Genau dieser Effizienzgewinn macht sich im Alltag sofort bemerkbar. Die Videokonferenz ruckelt nicht, nur weil im Nebenzimmer jemand in 4K streamt und das Tablet im Hintergrund ein riesiges Update herunterlädt. Ein aktueller WLAN-Standard ist also keine Spielerei für Technik-Nerds, sondern der Schlüssel zu einem stabilen und zukunftssicheren Heimnetz für die ganze Familie.

So schützen Sie Ihr WLAN vor unbefugtem Zugriff

Ein ungesichertes WLAN ist quasi die digitale Einladung für ungebetene Gäste. Stellen Sie es sich wie eine offene Haustür vor – jeder kann einfach reinspazieren. Aber keine Sorge, Sie müssen kein IT-Profi sein, um Ihr Netzwerk effektiv abzusichern. Ein paar grundlegende Einstellungen, die wirklich jeder vornehmen kann, machen schon einen gewaltigen Unterschied.

Eine stilisierte Grafik eines Schlosses auf einem WLAN-Symbol, das Sicherheit und Schutz symbolisiert.

Das absolute A und O ist eine starke Verschlüsselung. Moderne Router bieten dafür in der Regel zwei Standards an: WPA2 und den deutlich sichereren Nachfolger WPA3.

Man kann es sich so vorstellen: WPA2 ist ein sehr solides und bewährtes Sicherheitsschloss an Ihrer Tür. WPA3 hingegen ist wie ein moderner Hochsicherheits-Tresor, der selbst gegen raffinierte Angriffsversuche deutlich besser geschützt ist.

Wenn Ihr Router und Ihre Geräte es unterstützen, sollten Sie unbedingt WPA3 aktivieren. Dieser Standard macht es Angreifern erheblich schwerer, Ihr Passwort zu knacken, selbst wenn sie es schaffen, Daten aus Ihrem Netzwerk abzufangen.

Starke Passwörter als erste Verteidigungslinie

Ein sicheres Passwort ist Ihr wichtigster Türsteher. Der erste Schritt sollte immer sein, das voreingestellte Passwort des Routers zu ändern. Diese Standard-Passwörter sind oft im Internet bekannt und ein leichtes Ziel.

Ein wirklich starkes Passwort hat ein paar simple, aber wichtige Merkmale:

  • Es ist mindestens 12 Zeichen lang – je länger, desto besser.
  • Es enthält einen Mix aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.
  • Es verrät nichts Persönliches über Sie, wie Namen, Geburtsdaten oder Adressen.

Das Gleiche gilt übrigens für den Namen Ihres WLANs (die SSID). Ein Standardname wie „FRITZ!Box 7590“ verrät Angreifern sofort, welches Gerät Sie nutzen und welche Schwachstellen es vielleicht hat. Wählen Sie lieber einen neutralen, unauffälligen Namen, der nichts über Sie oder Ihre Hardware preisgibt.

Zusätzliche Sicherheitsebenen für Ihr Netzwerk

Neben einem soliden Passwort gibt es noch weitere smarte Maßnahmen, um die Sicherheit hochzuschrauben. Ein Gastnetzwerk ist hier ein fantastisches Werkzeug. Damit geben Sie Freunden und Besuchern einen eigenen Internetzugang, halten sie aber von Ihren privaten Geräten wie dem Computer, dem Smart-TV oder dem Netzwerkspeicher fern.

Eine weitere wichtige Komponente ist die Firewall Ihres Routers. Sie agiert wie ein digitaler Wächter, der den Datenverkehr überwacht und verdächtige Zugriffsversuche von außen blockiert. Wenn Sie tiefer in das Thema eintauchen wollen, erklärt unser Artikel, wie eine Firewall funktioniert.

Der Schutz unserer Daten wird immer wichtiger, denn die genutzten Datenmengen explodieren förmlich. In Deutschland kletterte der monatliche Verbrauch pro mobilem Breitbandanschluss zwischen 2021 und 2023 von 6,0 auf 9,9 Gigabyte. Das zeigt, wie zentral das Internet in unserem Alltag geworden ist. Neben der direkten Absicherung Ihres WLANs sind deshalb auch weitere Aspekte des Datenschutzes von großer Bedeutung.

Antworten auf die häufigsten Fragen zum WLAN

Die Technik hinter dem WLAN ist das eine, die Tücken des Alltags das andere. Wahrscheinlich kennen Sie das: Das WLAN ist langsam, die Verbindung bricht ab oder Sie sind sich unsicher, wie sicher das Café-Netzwerk wirklich ist. Hier gehen wir den häufigsten Fragen auf den Grund und geben Ihnen praxiserprobte Tipps an die Hand.

Warum ist mein WLAN so langsam und was kann ich dagegen tun?

Ein langsames WLAN ist ein echter Gedulds-Killer. Die gute Nachricht: Meistens sind es kleine Störfaktoren, die man mit wenigen Handgriffen selbst beheben kann, bevor man den Anbieter anruft.

Die üblichen Verdächtigen sind schnell gefunden: Der Router steht ungünstig, andere Elektrogeräte funken dazwischen oder zu viele Smartphones, Laptops und Smart-TVs wollen gleichzeitig ins Netz. Bevor Sie verzweifeln, probieren Sie einfach mal Folgendes aus.

Hier ist eine kleine Checkliste für die schnelle Problembehebung:

  • Finden Sie den richtigen Platz für den Router: Stellen Sie ihn so zentral wie möglich in Ihrer Wohnung auf. Am besten etwas erhöht, frei stehend und nicht in einer Nische, hinter dem Sofa oder im Schrank versteckt.
  • Schaffen Sie Abstand zu Störquellen: Geräte wie Mikrowellen, schnurlose Telefone oder Bluetooth-Boxen können dem 2,4-GHz-Band ordentlich in die Quere kommen. Ein bisschen Abstand wirkt hier oft Wunder.
  • Wechseln Sie den Funkkanal: Wenn die WLAN-Netze Ihrer Nachbarn auf demselben Kanal funken, kommt es zu Staus. In den Router-Einstellungen können Sie manuell auf einen weniger genutzten Kanal ausweichen.
  • Starten Sie den Router neu: Der Klassiker, der immer einen Versuch wert ist. Ein einfacher Neustart (kurz vom Strom trennen) kann kleine Software-Hänger beheben und die Leistung wieder normalisieren.

Stellen Sie sich das WLAN-Signal wie das Licht einer nackten Glühbirne vor. Je weiter Sie entfernt sind und je mehr Wände das Licht blockieren, desto dunkler wird es. Ein zentraler, freier Standort ist daher der Schlüssel für eine gute Ausleuchtung Ihrer Wohnung.

Wenn diese Tipps nicht helfen, liegt das Problem vielleicht an der Reichweite. In größeren Wohnungen, Häusern mit dicken Wänden oder über mehrere Etagen reicht ein einzelner Router oft nicht aus. Hier kann ein WLAN-Repeater als einfacher Signalverstärker oder ein modernes Mesh-System für eine lückenlose Abdeckung sorgen.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen WLAN und Internet?

Diese beiden Begriffe werden oft in einen Topf geworfen, aber sie beschreiben zwei völlig verschiedene Dinge. Wer den Unterschied kennt, tut sich bei der Fehlersuche deutlich leichter.

Das Internet ist das gigantische, weltumspannende Netzwerk, das Milliarden von Geräten miteinander verbindet. Man kann es sich wie das öffentliche Stromnetz vorstellen, das den Strom bis zu Ihrem Hausanschluss liefert.

Das WLAN hingegen ist Ihr privates, drahtloses Netzwerk zu Hause. Es ist sozusagen die Verkabelung in Ihrem Haus, die den Strom vom Sicherungskasten (dem Router) zu Ihren Steckdosen (Ihren Geräten) verteilt.

Das heißt im Klartext: Ihr Handy kann vollen WLAN-Empfang anzeigen, aber Sie kommen trotzdem nicht auf eine Webseite. Das Problem liegt dann nicht an Ihrem Heimnetz, sondern an der Verbindung nach draußen – der Strom vom Kraftwerk kommt also nicht bei Ihnen an. Die Frage „Wie funktioniert WLAN?“ bezieht sich also nur auf die Technik in Ihren eigenen vier Wänden.

Wie sicher sind öffentliche WLAN-Netzwerke?

Ob im Café, am Flughafen oder im Hotel – öffentliche WLAN-Hotspots sind praktisch, bergen aber auch Risiken. Da diese Netzwerke oft gar nicht oder nur schwach verschlüsselt sind, sind sie ein offenes Scheunentor für Angreifer.

In einem ungesicherten Netzwerk können Kriminelle den Datenverkehr zwischen Ihrem Gerät und dem Router recht einfach mitlesen. Das wird dann gefährlich, wenn Sie Passwörter, Bankdaten oder andere vertrauliche Informationen eingeben. Um herauszufinden, ob eine Verbindung generell stabil ist, kann ein einfacher Ping-Test Aufschluss geben. Wenn Sie neugierig geworden sind, finden Sie in unserem Artikel eine Anleitung zum Durchführen eines Ping-Tests über CMD.

Beherzigen Sie diese einfachen Sicherheitsregeln in öffentlichen Netzen:

  1. Erledigen Sie keine sensiblen Dinge: Online-Banking, Shopping mit Kreditkarte oder der Login in wichtige Accounts sind tabu.
  2. Achten Sie auf das Schloss-Symbol: Surfen Sie nur auf Webseiten, deren Adresse mit „https“ beginnt und ein Schlosssymbol in der Browserzeile anzeigt. Das signalisiert eine verschlüsselte Verbindung.
  3. Nutzen Sie ein VPN: Ein Virtual Private Network (VPN) ist der beste Schutz. Es baut einen verschlüsselten Tunnel um Ihre gesamte Datenverbindung und macht Sie für Lauscher unsichtbar.

Was bedeutet SSID und wo finde ich sie?

Die SSID (Service Set Identifier) klingt kompliziert, ist aber nichts anderes als der Name Ihres WLAN-Netzwerks. Es ist der Name, den Sie in der Liste der verfügbaren Netzwerke auf Ihrem Smartphone oder Laptop sehen und auswählen.

Normalerweise finden Sie die voreingestellte SSID und das zugehörige Passwort auf einem Aufkleber auf der Unter- oder Rückseite Ihres Routers. Aus Sicherheitsgründen ist es aber eine sehr gute Idee, beides zu ändern.

Ein Standardname wie „FRITZ!Box 7590“ verrät Angreifern sofort, welches Gerätemodell Sie nutzen, was die Suche nach bekannten Sicherheitslücken erleichtert. Ändern Sie den Namen in etwas Individuelles, das aber keinen Rückschluss auf Sie, Ihre Familie oder Ihre Adresse zulässt. Das ist ein kleiner, aber wirkungsvoller Schritt zu mehr Sicherheit.


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