Was ist NAS und wie funktioniert es

Haben Sie sich jemals eine Art digitale Privatbibliothek gewünscht? Einen Ort, der exklusiv für Sie, Ihre Familie oder vielleicht Ihr kleines Team zugänglich ist? Genau das ist im Grunde die einfachste Antwort auf die Frage: „Was ist ein NAS?“

Ein NAS (Network Attached Storage) ist ein cleveres Speichergerät, das Sie direkt an Ihren Router anschließen. Von da an bündelt es all Ihre digitalen Schätze an einem einzigen, zentralen Ort.

Was genau ist ein NAS-System?

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Kennen Sie das? Fotos liegen auf dem Laptop, Videos auf dem Smartphone und wichtige Dokumente sind auf diversen externen Festplatten verstreut. Ein NAS-System räumt mit diesem digitalen Durcheinander auf. Es schafft einen einzigen, sicheren und jederzeit erreichbaren Speicherort für alles, was Ihnen wichtig ist.

Stellen Sie es sich am besten wie Ihre ganz persönliche Cloud vor, die aber sicher bei Ihnen zu Hause oder im Büro steht. Anstatt Ihre Daten auf den Servern von Tech-Giganten zu lagern, behalten Sie die volle Kontrolle. Sobald das NAS mit Ihrem WLAN-Router verbunden ist, kann jedes Gerät im Netzwerk darauf zugreifen – vom Smart-TV im Wohnzimmer bis zum Arbeitsrechner im Homeoffice. Vorausgesetzt natürlich, es hat die Erlaubnis dazu.

Ihr zentraler Daten-Hub

Der Hauptzweck eines NAS ist die Zentralisierung Ihrer Daten. Schluss mit der lästigen Suche nach einer bestimmten Datei auf unzähligen Geräten. Mit einem NAS greifen alle im Netzwerk auf dieselbe, aktuelle Version einer Datei zu.

Das ist unglaublich praktisch, zum Beispiel für:

  • Familien: Teilen Sie Urlaubsfotos, Videos der Kinder oder wichtige Unterlagen, ohne sie umständlich per E-Mail oder Messenger hin- und herschicken zu müssen.
  • Kreativschaffende: Fotografen und Videoproduzenten können riesige Projektdateien zentral ablegen. So wird die Zusammenarbeit zum Kinderspiel, da jeder direkt auf das Material zugreifen kann.
  • Kleine Unternehmen: Teams arbeiten nahtlos an gemeinsamen Dokumenten und haben einen verlässlichen, zentralen Ort für alle geschäftskritischen Daten.

Der Markt für NAS-Geräte wächst nicht ohne Grund. Immer mehr Privathaushalte produzieren gewaltige Mengen an digitalen Inhalten. So wurde der globale Markt für Consumer-NAS im Jahr 2023 auf rund 5 Milliarden US-Dollar geschätzt und soll bis 2032 jährlich um über 11 % wachsen. Dieser Trend macht deutlich: Klassische Speicherlösungen wie externe Festplatten stoßen oft an ihre Grenzen, wenn es darum geht, die wachsenden Datenberge sicher und übersichtlich zu verwalten. Mehr zu dieser Entwicklung erfahren Sie in der Marktanalyse für Consumer-NAS auf gminsights.com.

Ein NAS ist weit mehr als nur eine Festplatte. Es ist ein kleiner, hoch spezialisierter Server, dessen einzige Aufgabe es ist, Ihre Daten rund um die Uhr sicher und verfügbar zu halten.

Im Kern bringt ein NAS-System also Ordnung in Ihr digitales Leben. Es verbindet kinderleichten Zugriff mit zentraler Verwaltung und gibt Ihnen die volle Souveränität über Ihre wertvollen Daten zurück.

NAS im Vergleich zu anderen Speicherlösungen

Um die Rolle eines NAS besser zu verstehen, hilft ein direkter Vergleich. Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Unterschiede zwischen einem NAS, einer einfachen externen Festplatte und einem Cloud-Dienst wie Google Drive. So erkennen Sie schnell die einzigartigen Vorteile, die ein NAS mit sich bringt.

Merkmal NAS (Network Attached Storage) Externe Festplatte Cloud-Speicher (z.B. Google Drive)
Zugriff Über das Netzwerk (lokal & remote) Direkter Anschluss via USB Internetverbindung erforderlich
Gemeinsame Nutzung Sehr einfach, für mehrere Nutzer gleichzeitig Umständlich, physische Weitergabe nötig Einfach, per Link oder Freigabe
Kosten Einmalige Anschaffungskosten Einmalige Anschaffungskosten Laufende Abonnementgebühren
Datenkontrolle 100 % bei Ihnen 100 % bei Ihnen Daten liegen auf fremden Servern
Kapazität Flexibel erweiterbar Fest, durch Kauf einer neuen Platte Begrenzt durch das gewählte Abo
Zusatzfunktionen Medienstreaming, Backups, Apps Nur Datenspeicherung Office-Anwendungen, Kollaboration
Datensicherheit Hohe Sicherheit durch RAID-Optionen Anfällig für Defekt, Verlust oder Diebstahl Abhängig vom Anbieter und Passwortschutz

Wie die Tabelle verdeutlicht, bietet ein NAS eine einzigartige Mischung aus Kontrolle, Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit. Es ist die ideale Lösung für alle, die die Bequemlichkeit der Cloud schätzen, aber die Hoheit über ihre eigenen Daten nicht aufgeben möchten.

Ein Blick unter die Haube eines NAS

Wie schafft es ein NAS, Ihre Daten sicher und trotzdem jederzeit griffbereit zu halten? Am besten stellen Sie sich ein NAS wie einen kleinen, hochspezialisierten Computer vor. Seine einzige Mission: Ihre digitalen Schätze zu verwalten und zu bewachen. Aber was genau steckt in so einer Kiste?

Im Kern besteht jedes NAS aus vier Hauptkomponenten, die wie ein eingespieltes Team zusammenarbeiten. Jede von ihnen hat eine ganz bestimmte Aufgabe, die über die Leistung und Zuverlässigkeit des gesamten Systems entscheidet.

Die zentralen Bausteine

Der Aufbau eines NAS ist bewusst schlank und auf maximale Effizienz getrimmt. Die wichtigsten Teile arbeiten Hand in Hand, damit im Hintergrund alles reibungslos läuft.

  • Gehäuse und Festplattenschächte (Bays): Das ist das eigentliche Zuhause Ihrer Daten. Das Gehäuse bietet Platz für eine oder gleich mehrere Festplatten. Die Anzahl der Schächte legt fest, wie viel Speicher Sie am Ende maximal einbauen können und welche Sicherheitskonzepte überhaupt möglich sind.
  • Prozessor (CPU) und Arbeitsspeicher (RAM): Ganz wie bei Ihrem PC oder Laptop ist der Prozessor das Gehirn, das alle Befehle ausführt. Ein stärkerer Prozessor und mehr Arbeitsspeicher sind dann entscheidend, wenn Sie anspruchsvolle Dinge vorhaben – etwa 4K-Filme ruckelfrei streamen oder mehrere Apps gleichzeitig laufen lassen.
  • Betriebssystem: Jedes NAS-Gerät hat sein eigenes, maßgeschneidertes Betriebssystem. Über eine meist sehr übersichtliche Weboberfläche richten Sie alles ein und verwalten es später – von Benutzerkonten bis hin zu vollautomatischen Backups.

Diese Grafik fasst schön zusammen, was durch das Zusammenspiel dieser Komponenten in der Praxis alles möglich wird.

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Man sieht deutlich: Ein NAS ist viel mehr als nur eine Festplatte im Netzwerk. Es ist ein zentraler Knotenpunkt für Backups, das Teilen von Dateien mit der Familie oder Kollegen und den sicheren Zugriff von unterwegs.

Das Geheimnis der Datensicherheit: RAID

Die wahrscheinlich wichtigste Technologie, die ein NAS von einer simplen externen Festplatte unterscheidet, heißt RAID (Redundant Array of Independent Disks). Man könnte RAID als Ihr persönliches Sicherheitsnetz gegen Datenverlust bezeichnen, falls mal eine Festplatte den Geist aufgibt.

Stellen Sie es sich so vor: Anstatt ein wichtiges Dokument nur an einem einzigen Ort abzulegen, machen Sie mehrere Kopien und verteilen diese clever. Gibt eine Festplatte den Geist auf, können die Daten aus den verbliebenen Kopien lückenlos wieder zusammengesetzt werden. Nichts geht verloren.

RAID sorgt dafür, dass der Ausfall einer einzelnen Festplatte nicht zur Katastrophe wird. Es ist das Herzstück der Datensicherheit in fast jedem NAS-System, das mehr als eine Festplatte verwendet.

Es gibt ganz unterschiedliche RAID-Level, die jeweils andere Schwerpunkte setzen – mal auf maximale Sicherheit, mal auf hohe Geschwindigkeit oder auf einen Kompromiss aus beidem. Die bekanntesten sind:

  1. RAID 1 (Spiegelung): Hier werden alle Daten 1:1 auf zwei Festplatten gespiegelt. Fällt eine aus, springt die andere sofort und ohne Datenverlust ein. Das bietet maximale Sicherheit, halbiert aber auch Ihre nutzbare Speicherkapazität.
  2. RAID 5 (Verteilung mit Parität): Bei diesem cleveren Verfahren werden die Daten auf mindestens drei Festplatten verteilt. Zusätzlich wird eine Art "Prüfsumme" (die Paritätsinformation) gespeichert, mit deren Hilfe die Daten einer ausgefallenen Platte rekonstruiert werden können. Es ist ein guter Kompromiss zwischen Sicherheit und Speicherplatzausnutzung.

Welches RAID-Level für Sie das richtige ist, hängt ganz von Ihren persönlichen Bedürfnissen ab. Wenn Sie tiefer in die Materie eintauchen und die Unterschiede genau verstehen wollen, erklärt unser Artikel, was ein RAID-System ist, alles, was Sie wissen müssen.

Die wichtigsten Vorteile eines eigenen NAS

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Ein NAS ist so viel mehr als nur eine Festplatte im Netzwerk. Man könnte es als das digitale Herzstück für Ihr Zuhause oder Ihr Büro bezeichnen – ein System, das Ordnung, Sicherheit und Komfort in Ihren Datenalltag bringt. Wenn Sie sich für ein NAS entscheiden, investieren Sie nicht nur in Speicherplatz, sondern in eine ganze Reihe handfester Vorteile, die weit über das simple Ablegen von Dateien hinausgehen.

Der wohl größte Gewinn ist die Schaffung eines zentralen Daten-Hubs. Kennen Sie das? Die wichtigen Dokumente liegen auf dem Laptop, die Urlaubsfotos schlummern auf dem Smartphone und die letzten Backups verstauben auf externen Festplatten. Ein NAS macht Schluss mit diesem Chaos und führt alles an einem einzigen, übersichtlichen Ort zusammen.

Volle Kontrolle und automatisierte Sicherheit

Einer der stärksten Gründe für ein NAS ist die absolute Datenhoheit. Ihre persönlichen und geschäftlichen Informationen bleiben physisch bei Ihnen, anstatt auf den Servern irgendeines großen Tech-Konzerns zu liegen. Sie und nur Sie entscheiden, wer Zugriff auf Ihre Daten hat und unter welchen Umständen.

Diese Kontrolle wird durch clevere Automatisierung erst richtig mächtig. Einmal eingerichtet, kümmert sich ein NAS um vollautomatische Backups all Ihrer Geräte. Ihr Laptop, der Familien-PC und sogar die Smartphones sichern ihre Daten ganz von allein im Hintergrund. So müssen Sie nicht mehr daran denken und können trotzdem sicher sein, dass wertvolle Erinnerungen und wichtige Dokumente geschützt sind.

Ein NAS bietet den Komfort der Cloud, aber mit der Sicherheit und Privatsphäre der eigenen vier Wände. Sie sind der alleinige Herr Ihrer Daten.

Ein weiterer entscheidender Punkt: Auf lange Sicht ist ein NAS oft deutlich günstiger. Klar, die Anschaffung kostet erst mal Geld. Aber während die monatlichen Abogebühren für Cloud-Speicher mit wachsender Datenmenge schnell teuer werden, ist das NAS eine einmalige Investition. Gerade wenn Sie Terabytes an Fotos, Videos oder Projektdateien verwalten, rechnet sich das schnell.

Ihre private Cloud und Medienzentrale

Moderne NAS-Systeme lassen sich mit wenigen Klicks in eine private Cloud verwandeln. Damit haben Sie von überall auf der Welt sicheren Zugriff auf Ihre Dateien, egal ob mit dem Smartphone im Urlaub oder dem Tablet im Café. Alles, was Sie brauchen, ist eine Internetverbindung.

Gleichzeitig wird Ihr NAS zur perfekten Medienzentrale für Ihr Zuhause. Es speichert Ihre gesamte Sammlung an Filmen, Musik und Fotos und streamt sie direkt auf Ihre Abspielgeräte.

  • Nahtloses Streaming: Spielen Sie Ihre 4K-Filme ruckelfrei auf dem Smart-TV im Wohnzimmer ab.
  • Zentrale Musikbibliothek: Greifen Sie von jedem Gerät im Haus auf Ihre komplette Musiksammlung zu.
  • Einfache Fotoverwaltung: Zeigen Sie Ihre Fotoalben ganz einfach auf dem Tablet oder Fernseher.

Am Ende ist die Anschaffung eines NAS eine strategische Entscheidung für mehr Kontrolle, Sicherheit und Komfort. Es löst nicht nur das Speicherproblem, sondern verbessert den gesamten Umgang mit Ihren digitalen Schätzen.

So nutzen Sie ein NAS im Alltag

Ein NAS ist so viel mehr als nur eine externe Festplatte. Stellen Sie es sich lieber als einen kleinen, privaten Server vor, der Ihren digitalen Alltag an so vielen Ecken und Enden einfacher und besser machen kann. Seine wahre Stärke spielt ein NAS aus, wenn man sich die konkreten Anwendungsfälle anschaut – vom privaten Medienarchiv bis zum Server für ein kleines Unternehmen.

Für Familien wird das NAS schnell zum digitalen Herz des Hauses. Hier bekommen Urlaubsfotos, Familienvideos und wichtige Dokumente endlich einen sicheren, zentralen Ort. Anstatt Fotos umständlich vom Handy auf den Laptop zu schieben, landen sie direkt im gemeinsamen Archiv. So kann jeder von überall darauf zugreifen und die Bilder sofort auf dem Smart-TV im Wohnzimmer ansehen.

Vom Hobbyraum bis zum Homeoffice

Gerade für Kreative wie Fotografen oder Videoproduzenten ist ein NAS ein echter Segen. Wer kennt es nicht? Riesige RAW-Dateien oder 4K-Videoprojekte fressen den Speicherplatz des Laptops im Handumdrehen auf. Ein NAS liefert hier nicht nur Terabytes an Speicher, der sich bei Bedarf erweitern lässt, sondern auch die nötige Geschwindigkeit, um direkt über das Netzwerk auf die Dateien zuzugreifen und sie zu bearbeiten.

Kleine Unternehmen und Selbstständige finden in einem NAS eine erstaunlich günstige und zugleich leistungsstarke Serverlösung. Es agiert als zentraler Dateiserver und macht die Zusammenarbeit im Team deutlich flüssiger, da alle immer auf die aktuellste Version eines Dokuments zugreifen. Nebenbei erledigt das System im Hintergrund auch noch die automatische Sicherung wichtiger Geschäftsdaten. Tatsächlich halten in Deutschland kleine Büros und Heimbüros (SOHO) den zweitgrößten Anteil am NAS-Markt. Der Grund ist simpel: Sie brauchen bezahlbare und einfach zu handhabende Lösungen für Datensicherung und Teamarbeit. Die fortschreitende Digitalisierung befeuert diesen Trend weiter, wie auch Einblicke in den NAS-Markt auf fortunebusinessinsights.com bestätigen.

Was ein NAS noch alles kann

Moderne NAS-Systeme sind kleine Kraftpakete, die weit mehr können, als nur Dateien zu speichern und freizugeben. Durch einfach zu installierende Apps eröffnen sich ganz neue Welten.

  • Eigener Mail-Server: Betreiben Sie Ihren eigenen E-Mail-Server und behalten Sie die volle Kontrolle über Ihre digitale Post, ganz ohne auf externe Anbieter angewiesen zu sein.
  • Videoüberwachung: Machen Sie Ihr NAS zur Kommandozentrale für Ihre IP-Überwachungskameras. So haben Sie Ihr Zuhause oder Büro immer im Blick und die Aufnahmen sicher bei sich gespeichert.
  • FTP-Server für Datenaustausch: Richten Sie einen geschützten Zugang ein, um große Dateien mit Kunden oder Partnern auszutauschen. Das ist oft deutlich sicherer und zuverlässiger als der Versand per E-Mail. In unserem Leitfaden zeigen wir Ihnen, wie Sie einen sicheren FTP-Server einrichten.
  • Eine eigene Website betreiben: Manche NAS-Modelle haben genug Power unter der Haube, um eine einfache Website oder einen Blog direkt von zu Hause aus zu hosten.

Ein NAS verwandelt sich durch Apps von einem reinen Speichergerät in einen multifunktionalen Server. Es wächst mit Ihren Anforderungen und passt sich flexibel an neue Aufgaben an.

Diese Beispiele kratzen nur an der Oberfläche dessen, was möglich ist. Ein NAS kann zur zentralen Steuereinheit für Ihre gesamte digitale Welt werden – es bietet nicht nur Speicherplatz, sondern eine Plattform für unzählige Anwendungen, die Ihnen mehr Kontrolle, Sicherheit und Möglichkeiten geben.

Das passende NAS-System für Sie finden

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Wer sich auf die Suche nach dem richtigen NAS-System macht, steht schnell vor einer Wand aus Modellen und technischen Daten. Das kann einen leicht überfordern. Aber keine Sorge: Wenn man systematisch vorgeht und sich die richtigen Fragen stellt, ist der Weg zum perfekten Gerät gar nicht so kompliziert. Letztlich geht es nur darum, die eigenen Anforderungen mit der passenden Hardware zusammenzubringen.

Die erste und wichtigste Frage lautet meist: Wie viele Festplatten sollen reinpassen? Die Anzahl der Festplatteneinschübe – in der Fachsprache „Bays“ genannt – ist das grundlegendste Merkmal.

  • Systeme mit 2 Bays: Die sind perfekt für Heimanwender, die ihre Daten vor allem sichern und zentral ablegen wollen. Man kann die beiden Platten ganz einfach spiegeln (RAID 1) und hat so eine sehr hohe Datensicherheit. Fällt eine Platte aus, sind die Daten auf der zweiten noch da.
  • Systeme mit 4 Bays (oder mehr): Sobald mehr Speicherplatz, höhere Geschwindigkeiten oder fortgeschrittene RAID-Level wie RAID 5 gefragt sind, führt kein Weg an einem Modell mit mindestens vier Einschüben vorbei. Für anspruchsvolle Privatnutzer und kleine Unternehmen ist das oft der goldene Mittelweg.

Ein guter Tipp aus der Praxis: Nehmen Sie Ihren aktuellen Speicherbedarf und verdoppeln Sie ihn. Datenmengen wachsen fast immer schneller, als man denkt. So haben Sie für die Zukunft genug Puffer.

Prozessor und Arbeitsspeicher: Der Motor Ihres NAS

Direkt nach der Anzahl der Bays sind Prozessor (CPU) und Arbeitsspeicher (RAM) die entscheidenden Faktoren für die Performance. Man kann sie sich wirklich wie den Motor und das Getriebe eines Autos vorstellen. Ein kleiner Motor reicht, um von A nach B zu kommen – aber bei starker Belastung geht ihm schnell die Puste aus.

Ein kräftigerer Prozessor und mehr RAM sind unverzichtbar, wenn Sie vorhaben:

  • 4K-Videos flüssig und ohne Ruckeln vom NAS auf den Fernseher zu streamen.
  • Mehrere Dienste gleichzeitig laufen zu lassen, zum Beispiel einen Medienserver und ein permanentes Backup.
  • Mehrere Benutzer gleichzeitig auf das System zugreifen sollen, ohne dass es in die Knie geht.
  • Anspruchsvollere Apps zu nutzen, etwa eine Überwachungsstation für mehrere Kameras.

Wer sogar darüber nachdenkt, komplette Betriebssysteme oder abgeschottete Anwendungen auf seinem NAS laufen zu lassen, sollte sich mit Virtualisierung beschäftigen. Was das genau ist, erklären wir in unserem Beitrag was eine virtuelle Maschine ist. Viele moderne NAS-Systeme bringen die nötige Power dafür mit.

Auf die Anschlüsse und das Betriebssystem kommt es an

Ein oft unterschätzter Punkt ist die Geschwindigkeit des Netzwerkanschlusses. Ein 1-Gigabit-Ethernet-Anschluss (1 GbE) ist heute absoluter Standard und für die meisten Alltagsaufgaben völlig ausreichend. Wenn Sie aber regelmäßig riesige Datenmengen wie Videoschnittprojekte oder komplette System-Backups verschieben, werden Sie den Unterschied spüren. Ein 2,5-GbE-Anschluss kann die Wartezeit hier drastisch verkürzen.

Das Herzstück eines jeden NAS ist aber sein Betriebssystem. Es bestimmt nicht nur, wie sich das Gerät bedienen lässt, sondern vor allem, welche Apps und Funktionen zur Verfügung stehen. Hersteller wie Synology mit seinem DSM oder QNAP mit QTS haben hier über Jahre hinweg sehr ausgereifte und intuitive Systeme mit riesigen App-Stores entwickelt. Prüfen Sie am besten schon vor dem Kauf, ob die Software, die Sie brauchen – sei es für Backups, Fotoverwaltung oder die Synchronisation mit einer Cloud – auch wirklich angeboten wird. Denn die richtige Software macht aus einem simplen Datengrab erst ein echtes Schweizer Taschenmesser für Ihr digitales Leben.

Ein blick in die zukunft der privaten datenspeicherung

Die Welt der NAS-Systeme steht alles andere als still. Was früher einmal eine simple Netzwerkfestplatte war, entwickelt sich rasant weiter zum smarten Nervenzentrum für das digitale Zuhause oder das kleine Unternehmen. Die Zukunft ist ganz klar: multifunktional, intelligent und perfekt vernetzt.

Ein Trend, der dabei ganz vorne mitspielt, sind Hybrid-Cloud-Lösungen. Stellen Sie es sich so vor: Sie kombinieren das Beste aus beiden Welten. Die Sicherheit und rasante Geschwindigkeit Ihres lokalen NAS trifft auf die grenzenlose Erreichbarkeit der Cloud. So bleiben sensible Daten sicher bei Ihnen zu Hause, während andere Dateien für den weltweiten Zugriff synchronisiert werden.

Smarter und schneller als je zuvor

Künstliche Intelligenz (KI) ist längst keine Zukunftsmusik mehr und hält auch in moderne NAS-Betriebssysteme Einzug. Diese kleinen, aber cleveren Helfer nehmen uns immer mehr Arbeit ab, die früher mühsam von Hand erledigt werden musste.

  • Automatische Foto-Organisation: Eine KI kann Gesichter, Orte und sogar Objekte auf Ihren Fotos erkennen und sortiert Ihre Urlaubsbilder oder Familienfeiern ganz von allein in passende Alben.
  • Vorausschauende Sicherheit: Das System lernt mit der Zeit, wie normale Zugriffe auf Ihre Daten aussehen. Weicht ein Muster plötzlich stark ab – etwa bei einem möglichen Ransomware-Angriff – schlägt es Alarm und kann den Zugriff proaktiv blockieren.

Gleichzeitig wird auch die Hardware immer flotter. Schnellere Netzwerkstandards wie 2.5 GbE oder sogar 10 GbE sind nicht mehr nur Profis vorbehalten, sondern finden ihren Weg in den Mainstream. Dieser Geschwindigkeits-Boost macht sich sofort bemerkbar, egal ob Sie große Videodateien direkt vom NAS bearbeiten oder komplette System-Backups durchführen.

Die Zukunft des NAS liegt nicht mehr nur im reinen Speichern von Daten. Es geht darum, sie intelligent zu verwalten und blitzschnell bereitzustellen, wann und wo immer Sie sie brauchen.

Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Marktzahlen wider. Im Jahr 2022 wurde der weltweite NAS-Markt auf rund 25 Milliarden US-Dollar geschätzt, und Prognosen gehen von einem Anstieg auf etwa 48 Milliarden US-Dollar bis 2030 aus. Dieses enorme Wachstum zeigt, wie wichtig sichere und flexible Speicherlösungen für uns alle geworden sind. Wenn Sie tiefer in die Zahlen eintauchen möchten, finden Sie interessante globale NAS-Marktprognosen auf verifiedmarketreports.com.

Eines ist sicher: Das NAS bleibt auch in Zukunft der entscheidende Baustein für alle, die die Kontrolle über ihre eigenen Daten behalten wollen.

Noch fragen? Hier kommen die antworten.

Immer wieder tauchen dieselben Fragen auf, wenn es um NAS-Systeme geht. Deshalb habe ich die häufigsten hier für Sie gesammelt und kurz und knackig beantwortet – damit Sie am Ende ein klares Bild haben.

Ist so ein NAS nicht furchtbar kompliziert einzurichten?

Ganz und gar nicht. Die Zeiten, in denen man dafür ein halbes Informatikstudium brauchte, sind zum Glück vorbei. Moderne NAS-Geräte, zum Beispiel von Synology oder QNAP, sind erstaunlich benutzerfreundlich geworden.

Die erste Inbetriebnahme ist oft eine Sache von wenigen Minuten. Ein Assistent führt Sie Schritt für Schritt durch den Prozess, sodass Sie für die grundlegenden Dinge wie Dateifreigaben und Backups wirklich kein IT-Profi sein müssen.

Komme ich auch von unterwegs an meine daten ran?

Ja, absolut – und das ist ja gerade einer der größten Vorteile! Alle namhaften Hersteller liefern kostenlose Apps und Dienste mit, mit denen Sie eine sichere Verbindung zu Ihrem NAS zu Hause aufbauen können.

Egal ob mit dem Smartphone aus dem Zug, dem Tablet im Café oder dem Laptop im Hotel – Ihre persönliche, private Cloud ist immer nur ein paar Klicks entfernt.

Stellen Sie sich ein NAS so vor: Es verbindet die Sicherheit eines Tresors, der bei Ihnen zu Hause steht, mit dem bequemen Zugriff eines Cloud-Speichers. Sie haben die volle Kontrolle, aber ohne auf den Komfort verzichten zu müssen.

Worin liegt der unterschied zu einer einfachen externen festplatte?

Eine externe Festplatte ist quasi ein „dummer“ Speicher. Sie muss immer direkt per Kabel an einen Computer angeschlossen sein, damit man sie nutzen kann. Ein NAS ist da viel cleverer: Es hängt direkt in Ihrem Netzwerk und arbeitet wie ein kleiner, eigenständiger Server.

Was das in der Praxis bedeutet?

  • Mehrere Personen und Geräte können gleichzeitig auf die Daten zugreifen.
  • Es kann von ganz allein automatische Backups all Ihrer Geräte erstellen.
  • Es bietet coole Zusatzfunktionen wie das Streamen von Filmen oder den sicheren Fernzugriff.

Und wie sicher sind meine daten auf so einem gerät?

Sehr sicher – und zwar aus mehreren Gründen. Erstens steht das Gerät bei Ihnen zu Hause, Sie haben also die volle physische Kontrolle darüber. Zweitens schützen RAID-Systeme Ihre Daten aktiv vor dem Ausfall einer Festplatte. Fällt eine aus, laufen die anderen einfach weiter und nichts geht verloren.

Zusätzlich können Sie natürlich für jeden Nutzer eigene Konten mit Passwörtern anlegen und die Verbindungen verschlüsseln. Das gibt Ihnen ein Maß an Sicherheit und Privatsphäre, von dem man bei vielen öffentlichen Cloud-Anbietern nur träumen kann.


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