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Linux oder Windows für Unternehmen

Geschrieben von Bernhard Deeken | 13.09.2025 07:47:08

Linux oder Windows – diese Entscheidung hängt ganz fundamental von Ihren Unternehmenszielen ab. Es ist eine der grundlegendsten Weichenstellungen für Ihre gesamte IT-Infrastruktur und beeinflusst direkt Kosten, Administrationsaufwand und die zukünftige Skalierbarkeit.

Kurz gesagt: Linux glänzt meist durch Flexibilität, Sicherheit und Kosteneffizienz, besonders in Server- und Entwicklungsumgebungen. Windows hingegen dominiert den Desktop-Bereich durch seine unschlagbare Benutzerfreundlichkeit und breite Softwarekompatibilität. Es gibt hier keine pauschal richtige Antwort, nur die passende Lösung für Ihren spezifischen Anwendungsfall.

Linux oder Windows als strategische Entscheidung

Die Wahl des Betriebssystems geht weit über persönliche Vorlieben hinaus. Sie ist eine strategische Entscheidung, die sorgfältig getroffen werden muss. Eine durchdachte Analyse Ihrer spezifischen Anforderungen ist entscheidend, um die richtige Grundlage für Ihre Geschäftsziele zu schaffen. Genau solche Überlegungen sind ein Kernbestandteil jeder professionellen IT-Strategie-Beratung.

Ein Blick auf den Markt in Deutschland zeigt eine klare Dominanz von Windows, aber auch ein stetig wachsendes Interesse an Alternativen. Im März 2025 lag der Marktanteil von Windows bei rund 68 %. Linux war mit circa 4,6 % vertreten – ein Wert, der zwar klein wirkt, aber über dem weltweiten Durchschnitt liegt. Das deutet auf eine hohe Akzeptanz in der deutschen IT-Szene hin, wie aktuelle Statistiken belegen. Mehr Details zu den Marktanteilen von Betriebssystemen finden Sie bei Statista.

Kernunterschiede auf einen Blick

Um Ihnen eine schnelle Orientierung zu geben, haben wir die wichtigsten Unterschiede in einer Tabelle zusammengefasst. So sehen Sie auf einen Blick, wo jedes System seine wahren Stärken ausspielt.

Schnellvergleich Linux vs. Windows

Eine kompakte Übersicht der wichtigsten Unterschiede als Entscheidungshilfe.

Kriterium Linux Windows
Lizenzmodell Überwiegend Open-Source (kostenlos) Kommerziell (lizenzpflichtig)
Primärer Einsatz Server, Cloud, Entwicklung, Embedded Desktop, Office, Gaming
Anpassbarkeit Extrem hoch (modularer Aufbau) Begrenzt (geschlossenes System)
Sicherheit Gilt als sehr sicher (Rechtesystem) Hohe Verbreitung, daher Hauptziel
Support Community-basiert oder kommerziell Direkt vom Hersteller (Microsoft)

Diese Tabelle macht deutlich, dass die Wahl stark vom geplanten Einsatzzweck abhängt. Während Linux maximale Kontrolle und Freiheit bietet, punktet Windows mit einem umfassenden Ökosystem und Support aus einer Hand.

Die folgende Infografik visualisiert die Unterschiede bei der initialen Einrichtung in Bezug auf Dauer, Schritte und Kosten.

Die Daten zeigen, dass Linux in der Anschaffung und Erstinstallation oft ressourcenschonender ist. Diese anfänglichen Vorteile müssen jedoch immer gegen die langfristigen Betriebskosten und den potenziellen Verwaltungsaufwand abgewogen werden.

Die Gesamtbetriebskosten realistisch bewerten

Im Unternehmenskontext wird die Debatte „Linux oder Windows“ oft auf eine viel zu simple Rechnung heruntergebrochen: Linux ist Open Source und damit gratis, Windows kostet Lizenzgebühren. Wer so oberflächlich rechnet, tappt schnell in eine Kostenfalle, denn diese Sichtweise lässt die wahren Aufwände komplett außer Acht.

Für eine wirklich fundierte Entscheidung zählt nur eines: die Gesamtbetriebskosten (Total Cost of Ownership, TCO). Erst wenn man alle direkten und indirekten Kosten über den gesamten Lebenszyklus eines Systems beleuchtet, ergibt sich ein klares Bild.

Direkte Kosten im Vergleich

Bei Windows sind die direkten Kosten ziemlich klar umrissen. Man zahlt die Lizenzgebühren für das Server-Betriebssystem und dazu die nötigen Client Access Licenses (CALs) für jeden Nutzer oder jedes Gerät, das auf den Server zugreift. Diese Struktur ist transparent und lässt sich gut ins Budget einplanen.

Linux ist in seiner Basisversion tatsächlich kostenlos. Aber mal ehrlich: im professionellen Einsatz verlässt sich kaum ein Unternehmen auf die reinen Community-Versionen. Stattdessen greift man zu Enterprise-Distributionen wie Red Hat Enterprise Linux (RHEL) oder SUSE Linux Enterprise Server (SLES).

Hier fallen zwar keine Lizenzgebühren an, dafür aber verpflichtende Subskriptionsgebühren. Und die haben es in sich, denn sie sichern essenzielle Leistungen ab:

  • Garantierter Support: Sie bekommen professionelle und vor allem schnelle Hilfe direkt vom Hersteller, wenn es brennt.
  • Sicherheits-Patches: Zeitnahe und zertifizierte Sicherheitsupdates sind im Unternehmensbetrieb schlichtweg nicht verhandelbar.
  • Langzeitstabilität: Feste Update-Zyklen und zertifizierte Hardwarekompatibilität schaffen die nötige Planungssicherheit.

Je nach Servicelevel können diese Subskriptionen durchaus einiges kosten und sich den Ausgaben für eine Windows-Lizenz annähern. Ein durchdachtes Vorgehen beim Software-Lizenzmanagement ist deshalb bei beiden Systemen ein Muss, um unerwartete Ausgaben zu vermeiden.

Versteckte Kosten durch Personal und Schulung

Ein oft unterschätzter, aber entscheidender Kostenblock ist das nötige Fachpersonal. Windows-Administratoren gibt es am Markt wie Sand am Meer. Das macht die Suche nach neuem Personal einfacher und hält die Gehaltsforderungen in einem moderaten Rahmen. Dank der grafischen Oberfläche und standardisierter Tools ist auch die Einarbeitung meist unkomplizierter.

Ganz anders sieht es bei Linux aus. Wirklich qualifizierte Linux-Admins, die nicht nur die Kommandozeile im Schlaf beherrschen, sondern auch Erfahrung mit Automatisierungsskripten haben, sind seltener und entsprechend teurer. Besteht Ihr IT-Team hauptsächlich aus Windows-Spezialisten, müssen Sie definitiv zusätzliche Budgets für Schulungen und Weiterbildungen einplanen.

Die wahre Kostenersparnis bei einem Betriebssystem hängt weniger von der Lizenzgebühr ab, sondern vielmehr davon, wie effizient Ihr Team das System verwalten, sichern und warten kann.

Letztendlich kann die anfängliche Ersparnis bei Linux durch wegfallende Lizenzkosten schnell von höheren Ausgaben für Support-Verträge, teureres Fachpersonal und notwendige Schulungen aufgefressen werden. Eine gründliche TCO-Analyse, die all diese Faktoren ehrlich berücksichtigt, ist der einzige Weg, um die finanziell beste Entscheidung für Ihr Unternehmen zu treffen.

Einblicke in Sicherheit und Stabilität

Im Unternehmenskontext gibt es zwei Dinge, bei denen man keine Kompromisse machen darf: Sicherheit und Stabilität. Sie sind das Fundament jeder verlässlichen IT-Infrastruktur. Wenn wir „Linux oder Windows“ gegenüberstellen, sehen wir schnell, dass beide Systeme über die Jahre gewaltige Fortschritte gemacht haben. Ihre grundlegenden Architekturen führen aber nach wie vor zu unterschiedlichen Stärken und Schwächen.

Linux hat sich über Jahrzehnte den Ruf als besonders sicheres System erarbeitet. Das hat viel mit seiner auf der Unix-Philosophie basierenden Rechteverwaltung zu tun. Im Standardzustand haben Nutzer und Programme nur minimale Rechte, was die Ausbreitung von Schadsoftware enorm erschwert. Jede administrative Aktion erfordert eine explizite Bestätigung – eine einfache, aber extrem wirksame Sicherheitsschranke.

Kernarchitektur und Anfälligkeit für Malware

Windows setzt im Gegensatz dazu auf ein komplexes System von Access Control Lists (ACLs). Das ermöglicht zwar eine sehr granulare Steuerung, ist in der Konfiguration aber auch fehleranfälliger. Historisch war die Rechteverwaltung bei Windows lockerer, was es zum Hauptziel für Malware machte. Aber das ist lange her. Microsoft hat massiv aufgerüstet: Tools wie der Windows Defender Antivirus, die BitLocker-Verschlüsselung und stetige Sicherheitsupdates bieten heute einen Schutz, der absolut Enterprise-Niveau hat.

Ein entscheidender Faktor, der oft übersehen wird, ist die schiere Verbreitung. Die Dominanz von Windows auf dem Desktop-Markt macht es für Cyberkriminelle schlichtweg zu einem profitableren Ziel. Wer Malware für Windows entwickelt, hat einfach eine größere potenzielle Opferzahl im Visier.

Die Sicherheit eines Betriebssystems hängt nicht nur von seiner Architektur ab, sondern auch von seiner Marktverbreitung. Ein kleinerer Marktanteil macht Linux statistisch zu einem weniger attraktiven Angriffsziel für breit angelegte Malware-Kampagnen.

Diese Dynamik beginnt sich jedoch langsam zu verändern. In Deutschland zum Beispiel hat sich der Marktanteil von Linux laut StatCounter-Daten von 2,55 % im Juni 2023 auf 5,49 % im Juni 2025 mehr als verdoppelt, während Windows im selben Zeitraum Anteile verlor. Mehr zu dieser Entwicklung des Betriebssystem-Marktanteils lesen Sie auf winfuture.de.

Stabilität im Dauerbetrieb

Geht es um die Stabilität, speziell im Serverbereich, hat Linux oft die Nase vorn. Es ist keine Seltenheit, dass Linux-Systeme monate- oder sogar jahrelang ohne einen einzigen Neustart durchlaufen. Viele Updates, selbst für den Kernel oder kritische Systemkomponenten, lassen sich oft im laufenden Betrieb einspielen.

Windows-Server sind hier zwar deutlich besser geworden, erfordern aber immer noch häufiger einen Neustart nach der Installation von Sicherheitsupdates. Jeder Reboot bedeutet eine geplante Downtime – etwas, das man in kritischen Umgebungen unbedingt vermeiden will. Dieser Aspekt ist ein wichtiger Teil jeder Strategie, die sich damit befasst, was Patch Management eigentlich ist und wie man es effizient umsetzt.

Die Wahl hängt letztlich vom konkreten Einsatzszenario ab:

  • Linux: Ideal für kritische Server-Dienste, bei denen maximale Uptime und eine granulare Kontrolle über Systemprozesse gefragt sind.
  • Windows: Eine starke Wahl für Desktop-Umgebungen und Serverdienste in homogenen Microsoft-Netzwerken, wo Benutzerfreundlichkeit und integrierte Verwaltungstools im Vordergrund stehen.

Klar ist: Beide Systeme können extrem sicher und stabil konfiguriert werden. Der entscheidende Faktor ist am Ende eine konsequente Systemhärtung, regelmäßige Wartung und natürlich das Fachwissen der Administratoren.

Analyse von Performance und Hardwareanforderungen

Die Performance eines Betriebssystems hat direkten Einfluss auf die Produktivität Ihrer Mitarbeiter und die Effizienz der gesamten IT-Infrastruktur. Wenn es um die Frage „Linux oder Windows“ geht, zeigen sich je nach Einsatzgebiet erhebliche Unterschiede, was die Ressourcennutzung und die Anforderungen an die Hardware angeht.

Linux ist für seine Schlankheit und Effizienz bekannt. Viele Distributionen laufen selbst auf älterer Hardware, die unter Windows 11 schon lange keine Unterstützung mehr finden würde, erstaunlich rund. Genau diese Ressourcenschonung macht Linux zu einer erstklassigen Wahl für virtualisierte Umgebungen, wo jedes Megabyte RAM und jeder CPU-Kern zählt.

Diese Effizienz ist dabei kein Zufallsprodukt, sondern tief in der modularen Architektur von Linux verankert. Administratoren haben die Freiheit, ein System exakt auf seinen Verwendungszweck zuzuschneiden und dabei alle unnötigen Dienste oder gar ganze grafische Oberflächen zu entfernen.

Leistung in Serverszenarien

Im Serverbetrieb spielt Linux seine Stärken voll aus. In bestimmten Anwendungsfällen dominiert es seit jeher den Markt – ein klarer Beweis für seine überlegene Performance in diesen Nischen:

  • Webserver: Der klassische LAMP-Stack (Linux, Apache, MySQL, PHP) bildet das Rückgrat eines riesigen Teils des Internets. Linux ist darauf ausgelegt, Tausende gleichzeitiger Verbindungen mit minimalem Overhead zu verarbeiten.
  • Datenbanken: Systeme wie PostgreSQL laufen nativ und hochoptimiert auf Linux. Das Ergebnis sind schnelle Abfragezeiten und eine hohe Zuverlässigkeit im Betrieb.
  • High-Performance-Computing (HPC): In der wissenschaftlichen Forschung und bei komplexen Rechenoperationen ist Linux der unangefochtene Standard.

Besonders eindrucksvoll ist die absolute Dominanz von Linux im Bereich der Supercomputer, wo Windows quasi keine Rolle spielt. Während die Desktop-Landschaft in Deutschland weiterhin klar von Windows angeführt wird, hat sich Linux in spezialisierten IT-Bereichen fest etabliert. Mehr Details zur Verteilung von Betriebssystemen finden Sie auf borncity.com.

Die Wahl des Betriebssystems sollte sich immer an der primären Arbeitslast orientieren. Für ressourcenintensive Backend-Dienste ist die Effizienz von Linux oft der entscheidende Vorteil. Im Desktop-Bereich hingegen punktet Windows durch seine Anwendungsoptimierung.

Windows als optimierte Desktop-Plattform

Windows wiederum wurde von Grund auf für eine reibungslose Benutzererfahrung auf dem Desktop konzipiert. Die nahtlose Integration in das Microsoft-Ökosystem, einschließlich Office 365 und Azure, sorgt in vielen Büroumgebungen für einen flüssigen und eingespielten Arbeitsablauf. Ein weiterer, oft unterschätzter Punkt ist die Treiberunterstützung.

Gerade für spezialisierte Peripheriegeräte – seien es hochwertige Scanner, Grafikkarten oder branchenspezifische Hardware – stellen die Hersteller oft nur für Windows optimierte Treiber bereit. Der Versuch, ein solches Setup unter Linux zum Laufen zu bringen, kann schnell zu Kompatibilitätsproblemen und Performance-Verlusten führen. Die Entscheidung zwischen Linux oder Windows hängt also stark davon ab, ob die Effizienz im Backend oder eine reibungslose Desktop- und Peripherie-Integration im Vordergrund steht.

Praxisnahe Anwendungsszenarien und Empfehlungen

Die ganze Theorie zu Kosten, Sicherheit und Performance ist zwar wichtig, aber am Ende des Tages zählt nur eine Frage: Welches System löst die konkreten Aufgaben in Ihrem Unternehmen am besten? Die Antwort auf die ewige Frage „Linux oder Windows“ hängt fast immer vom jeweiligen Anwendungsfall ab. Eine pauschale Empfehlung geht meistens an der Realität vorbei; stattdessen braucht es einen differenzierten Blick auf die einzelnen Einsatzgebiete.

Für die meisten modernen Unternehmen ist ein hybrider Ansatz, bei dem beide Betriebssysteme ihre Stärken gezielt ausspielen, die mit Abstand cleverste Lösung. Es geht nicht darum, einen Gewinner zu küren – es geht darum, das richtige Werkzeug für den richtigen Job zu finden.

Wann Linux die erste Wahl ist

In manchen Bereichen hat sich Linux ganz klar als De-facto-Standard durchgesetzt. Seine Stärken liegen ganz klar in der Stabilität, der enormen Flexibilität und dem effizienten Umgang mit Ressourcen, was es wie geschaffen für jegliche Backend-Aufgaben macht.

In den folgenden Szenarien ist Linux oft die überlegene Wahl:

  • Webserver und Cloud-Infrastruktur: Der klassische LAMP-Stack (Linux, Apache, MySQL, PHP/Python/Perl) ist und bleibt das Fundament für einen riesigen Teil des Internets. Linux-Server sind darauf getrimmt, eine hohe Anzahl gleichzeitiger Anfragen stabil und ressourcenschonend abzuarbeiten.
  • Entwicklerumgebungen: Entwickler schwören auf die mächtige Kommandozeile, die native Unterstützung für Tools wie Docker und Git und die nahtlose Kompatibilität mit den meisten Programmiersprachen. Selbst Microsoft hat mit dem Windows Subsystem for Linux (WSL) diesen Trend anerkannt.
  • Datenbank- und Anwendungsserver: Ganz gleich, ob für riesige relationale Datenbanken oder als dedizierter Server für geschäftskritische Anwendungen – die schlanke Architektur von Linux sorgt für maximale Performance und eine beeindruckende Uptime.

Wo Windows seine Stärken ausspielt

Windows dominiert weiterhin den Desktop-PC im Büro und ist unschlagbar in Umgebungen, die tief im Microsoft-Ökosystem verwurzelt sind. Die intuitive Bedienung für den Endanwender und die breite Softwareunterstützung sind hier die entscheidenden Trümpfe.

In diesen Fällen führt kaum ein Weg an Windows vorbei:

  • Mitarbeiter-Desktops und Office-Anwendungen: Für die tägliche Büroarbeit mit Microsoft 365 gibt es schlicht keine bessere Integration. Die einfache Handhabung und die gigantische Auswahl an kompatibler Software machen Windows zur produktivsten Plattform für die meisten Mitarbeiter.
  • Homogene Microsoft-Netzwerke: Wenn Ihr Unternehmen bereits stark auf Active Directory, Exchange Server und SharePoint setzt, fügt sich ein Windows Server absolut nahtlos in die bestehende Infrastruktur ein. Das vereinfacht die zentrale Verwaltung ganz erheblich.
  • Spezialisierte Branchensoftware: Viele hochspezialisierte Anwendungen, zum Beispiel im medizinischen Bereich, in der Fertigungsindustrie oder im Finanzsektor, sind ausschließlich für Windows entwickelt und zertifiziert. Hier gibt es oft gar keine Alternative.

Ein hybrider Ansatz ist oft die intelligenteste Strategie. Nutzen Sie Linux für Ihre Backend-Infrastruktur, um von Stabilität und niedrigen Kosten zu profitieren, während Sie Windows für die Mitarbeiter-Desktops einsetzen, um maximale Produktivität und Kompatibilität zu gewährleisten.

Empfehlungen für typische Unternehmensanwendungen

Um die Entscheidung greifbarer zu machen, haben wir eine Übersicht erstellt, die zeigt, welches Betriebssystem sich für spezifische Geschäftsanforderungen in der Praxis am besten eignet.

Anwendungsfall Primäre Empfehlung Alternative Begründung
Webserver für öffentliche Websites Linux (z. B. Ubuntu Server) Windows Server Überlegene Performance, Stabilität und niedrigere Lizenzkosten. Der Industriestandard.
File-Server in einem AD-Netzwerk Windows Server Linux mit Samba Nahtlose Integration in Active Directory und einfache Rechteverwaltung für Windows-Clients.
Entwickler-Workstations Linux (z. B. Ubuntu, Fedora) Windows mit WSL2 Bietet native Tools und eine leistungsstarke Shell, die den Workflow beschleunigen.
Standard-Office-Arbeitsplatz Windows macOS Beste Kompatibilität mit Microsoft 365 und der größten Auswahl an Business-Software.
Datenbankserver (z. B. PostgreSQL) Linux Windows Server Höhere Effizienz und Skalierbarkeit für datenintensive Anwendungen. Kostenvorteile.
CAD/Konstruktions-Software Windows Keine sinnvolle Die meisten professionellen CAD-Programme sind ausschließlich für Windows optimiert.
Cloud-native Anwendungen (Container) Linux (Container-OS) Windows Server (mit Container-Support) Docker und Kubernetes sind auf Linux zu Hause und bieten dort die beste Performance und Stabilität.

Diese Gegenüberstellung macht deutlich, dass die Wahl zwischen Linux oder Windows selten eine Entweder-oder-Frage sein sollte. Vielmehr geht es darum, eine IT-Landschaft zu gestalten, in der jedes System genau dort eingesetzt wird, wo es den größten Mehrwert für Ihr Unternehmen schafft.

Häufig gestellte Fragen zu Linux und Windows

Nachdem wir die großen Themen wie Kosten, Sicherheit und Performance durchleuchtet haben, bleiben oft noch die ganz praktischen Fragen im Raum stehen. Genau diese sind es aber, die am Ende den Ausschlag für Linux oder Windows geben können. Hier beantworten wir die häufigsten Fragen, die uns im Unternehmensalltag immer wieder begegnen, um Ihnen eine solide Entscheidungsgrundlage zu bieten.

Ist Linux wirklich komplett kostenlos?

Das ist wohl einer der hartnäckigsten Mythen im Vergleich zwischen Linux und Windows. Die schnelle Antwort? Ja, die Software selbst ist meistens kostenlos. Sie können eine Distribution wie Ubuntu, Debian oder CentOS einfach herunterladen und auf so vielen Rechnern installieren, wie Sie möchten – ganz ohne eine einzige Lizenzgebühr.

Für Unternehmen ist die ehrliche und viel wichtigere Antwort aber: Nein, der Betrieb ist es nicht. Wer professionell plant, braucht Support, garantierte Sicherheitsupdates und absolute Stabilität. Diese Sicherheit kaufen Sie bei Enterprise-Distributionen wie Red Hat Enterprise Linux (RHEL) oder SUSE Linux Enterprise Server (SLES) in Form von Abonnements. Je nach Service-Level können die Kosten hier durchaus mit denen für Windows-Lizenzen mithalten.

Der wahre Kostenfaktor ist nicht die Lizenz, sondern der gesamte Betriebsaufwand. Kostenlose Software ohne professionellen Support und qualifiziertes Personal kann am Ende deutlich teurer werden als eine kommerzielle Lizenz.

Welches System ist einfacher zu verwalten?

Diese Frage lässt sich nur mit Blick auf die Expertise in Ihrem IT-Team beantworten. Für Admins, die mit grafischen Oberflächen groß geworden sind, fühlt sich die Verwaltung von Windows Server über den Server Manager oder das Windows Admin Center oft intuitiver an. Die Einarbeitung geht meist schneller, da sich viele Aufgaben einfach per Mausklick erledigen lassen.

Linux hingegen wird traditionell über die Kommandozeile gesteuert. Das erfordert definitiv mehr Fachwissen und Einarbeitung. Im Gegenzug eröffnet es aber unerreichte Möglichkeiten für Automatisierung und Skripting. Eine Aufgabe, die in Windows mehrere Klicks über verschiedene Fenster erfordert, lässt sich in Linux oft mit einem einzigen Befehl für Hunderte Systeme gleichzeitig ausführen.

  • Windows: Bietet einen einfacheren Einstieg durch visuelle Tools. Ideal für Teams mit breit aufgestelltem IT-Allgemeinwissen.
  • Linux: Hat eine steilere Lernkurve, ist aber in Sachen Automatisierung und Skalierbarkeit unschlagbar und perfekt für spezialisierte Admins.

Kann ich meine gewohnte Software unter Linux nutzen?

Ein absolut kritischer Punkt, vor allem wenn es um die Arbeitsplätze der Mitarbeiter geht. Die Softwareverfügbarkeit ist einer der Hauptgründe, warum Windows den Desktop-Markt nach wie vor dominiert. Viele branchenspezifische Programme, etwa in den Bereichen CAD, Buchhaltung oder spezialisierte Design-Software, gibt es schlicht nur für Windows.

Allerdings hat sich hier in den letzten Jahren enorm viel getan. Für fast jeden Anwendungsbereich gibt es mittlerweile leistungsstarke Alternativen, und reine Web-Anwendungen (SaaS) laufen ohnehin auf jedem Betriebssystem.

Software-Kompatibilität im direkten Vergleich

Software-Kategorie Linux-Situation Windows-Situation
Büroanwendungen Sehr gut (LibreOffice, Browser-Versionen) Industriestandard (Microsoft 365)
Kreativ-Software Gut (GIMP, Inkscape, DaVinci Resolve) Marktführend (Adobe Creative Cloud)
Entwickler-Tools Exzellent (VS Code, Docker, Git nativ) Sehr gut (Visual Studio, WSL2)
Branchensoftware Oft nicht verfügbar Sehr breite Unterstützung

Gerade für Entwickler ist Linux oft die überlegene Plattform. Selbst Microsofts eigenes .NET-Framework läuft mittlerweile erstklassig auf Linux. Für den klassischen Büroarbeitsplatz bleibt Windows in den meisten Fällen aber die pragmatischere Wahl.

Ist ein Umstieg von Windows auf Linux kompliziert?

Ein kompletter Umstieg ist ein Mammutprojekt, das man nicht unterschätzen sollte. Es geht dabei weniger um die technische Migration von Daten und Diensten, sondern vor allem um die Menschen. Ein Wechsel des Betriebssystems auf den Desktops bedeutet umfangreiche Schulungen und kann anfangs unweigerlich zu Produktivitätseinbußen führen.

Für die meisten Unternehmen ist ein hybrider Ansatz daher der deutlich sinnvollere Weg. Hierbei werden Backend-Dienste wie Web- oder Datenbankserver auf stabile und kosteneffiziente Linux-Systeme verlagert, während die Mitarbeiter ihre vertraute Windows-Umgebung behalten. Dieser schrittweise Ansatz minimiert das Risiko und holt aus beiden Welten das Beste heraus.

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